DIPLOMARBEIT - Institut für Germanistik - Universität Wien
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Aus der Summe an Erkenntnissen, die im Zuge dieser Arbeit gewonnen wurden, kann ein<br />
zentrales Resultat formuliert werden: Thomas Bernhards autobiographische Erzählungen<br />
greifen katholische Elemente und Motive auf unterschiedlichen Ebenen auf und stellen einen<br />
fruchtbaren Boden <strong>für</strong> theologisch motivierte Fragestellungen bereit. Katholizismus wird hier<br />
sowohl sprachlich als auch thematisch, sowohl subtil und verfremdet als auch offensiv<br />
abgehandelt. Einzelne ambivalente bis positive Einschübe können die grundsätzliche<br />
Schilderung eines negativen Kirchenbildes jedoch nicht mildern. Die Faszination <strong>für</strong> die<br />
Totenmessen und das als gigantisch empfundene Erleben eines Hochamts, die Anerkennung<br />
<strong>für</strong> die Arbeit der geistlichen Schwestern oder die u.a. durch die Kirche geweckte und<br />
ermöglichte Auseinandersetzung mit der Musik können nicht gegen das massive<br />
Anklageregister aufkommen, welches der Amtskirche jeglichen karitativen und<br />
uneigennützigen Dienst an der Gesellschaft abspricht und ihr stattdessen Machtgier,<br />
Scheinheiligkeit, Verrat an ihren eigenen Grundsätzen sowie Zerstörung von Geist und Seele<br />
ihrer Gläubigen vorwirft.<br />
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