16.11.2013 Aufrufe

Agrar-Kolonialismus in Afrika - VSA Verlag

Agrar-Kolonialismus in Afrika - VSA Verlag

Agrar-Kolonialismus in Afrika - VSA Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Land, Wasser und Arbeitskraft zu verbessern. Bäuer<strong>in</strong>nen und Bauern<br />

benötigen Landsicherheit und Wasserversorgung, sie benötigen Saatgut,<br />

Dünger und Schädl<strong>in</strong>gsbekämpfungsmethoden. Sie brauchen Geld<br />

für Investitionen <strong>in</strong> die Landwirtschaft, für Schulgebühren und Konsumgüter,<br />

sie benötigen Beratung, Infrastruktur und Absatzmöglichkeiten.<br />

Doch dafür, wie das geschehen soll, gibt es sehr unterschiedliche<br />

Ansätze.<br />

1. Integration <strong>in</strong> die Wert(ab)schöpfungskette<br />

<strong>Afrika</strong>s Landwirtschaft soll für die Chancen und Herausforderungen<br />

der Globalisierung fit gemacht werden, so lautet das Konzept von Weltbank<br />

und – mit unterschiedlichen Nuancen – vieler anderer Institutionen,<br />

Regierungen und Entwicklungsorganisationen. Chancen würden<br />

sich durch die Integration <strong>in</strong> den Weltmarkt bieten, durch neue<br />

Absatzmärkte <strong>in</strong> den Industrieländern bzw. <strong>in</strong> wachsendem Maße bei<br />

den städtischen Mittelschichten, durch neue Technologien, verbesserte<br />

Kommunikationsmöglichkeiten und Transportbed<strong>in</strong>gungen. Ohne e<strong>in</strong>e<br />

entsprechende Modernisierung, so die Warnungen, drohe die Globalisierung<br />

die kle<strong>in</strong>bäuerliche Landwirtschaft zu verdrängen oder weiter<br />

zu marg<strong>in</strong>alisieren. Produktivität, Effizienz und »Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Markte<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Kle<strong>in</strong>bauern« 217 <strong>in</strong> der globalisierten Welt<br />

müssten steigen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam ist den unterschiedlichen Akteuren aus Politik, Wirtschaft<br />

und Entwicklungsorganisationen das Bestreben, das Technologiepaket<br />

der »Grünen Revolution« aus neuem, patentiertem Saatgut,<br />

e<strong>in</strong>schließlich gentechnisch veränderten Produkten, Kunstdünger,<br />

<strong>Agrar</strong>giften und Bewässerung durchzusetzen. Von diesen Inputs und<br />

e<strong>in</strong>er auf ihnen basierenden <strong>Agrar</strong>produktion kann die gesamte Verwertungskette<br />

von öffentlicher und privater <strong>Agrar</strong>forschung, Industrie,<br />

Exporteuren und Handelskonzernen profitieren.<br />

Damit wird die Forderung nach e<strong>in</strong>er weiteren wirtschaftlichen Liberalisierung<br />

verknüpft, die <strong>in</strong>sbesondere Handels- und Investitionsh<strong>in</strong>dernisse<br />

»h<strong>in</strong>ter den Grenzen«, also im jeweils nationalen Wirtschaftsraum<br />

abbauen soll. Dazu gehört ferner e<strong>in</strong> breites Spektrum von<br />

217<br />

World Bank, World Development Report 2008, 2007, 19<br />

138

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!