Agrar-Kolonialismus in Afrika - VSA Verlag

Problem der geringen Bodenfruchtbarkeit zu lösen: Er ist lokal verfügbar
und daher nicht angewiesen auf weite Transportwege und den
Aufbau einer teuren Infrastruktur. Er ist immun gegen die Korruptionsgefahren,
gegen Nepotismus und Vetternwirtschaft staatlich subventionierter
Düngerprogramme – jedenfalls wurde bislang nicht
bekannt, dass sich lokale Politiker an Mapambano bereichert hätten.
Organischer Dünger kann gerade von Kleinbauern genutzt werden und
trägt damit dazu bei, die Benachteiligung der ärmeren Bauern und
Regionen zu beheben, während der Kunstdünger, dessen Einsatz vor
allem für die kommerziellen Bauern gedacht ist, diese eher vergrößert.
Importe und der Aufbau von teuren und umweltschädlichen Fabrikationsanlagen
sind nicht erforderlich. Dem Umweltschutz und der Erhaltung
gesunder Böden ist damit sehr viel besser gedient. Für den Kunstdünger
spricht hingegen eigentlich nur das Interesse der Industrie, sich
einen Absatzmarkt aufzubauen und Geschäfte zu machen. Doch wenn
die vielfältigen und massiven Versuche, diese Lösung durchzusetzen,
erfolgreich sein sollten, könnte sich der Mineraldünger als tödlicher
»Goldener Schuss« für die kleinbäuerliche Landwirtschaft erweisen
– als eine Überdosis von Input, die zu Verschuldung, weiterer Marginalisierung
und Verdrängung führt.
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