Agrar-Kolonialismus in Afrika - VSA Verlag

gentechnologische Verfahren verhindere, so deGrassi, dass diese Forschung,
»die den Anforderungen der Bauern entspricht«, stärker gefördert
wird.
Mit neuen Methoden wie molekularen Markertechnologien, die eine
zielgerichtete Identifikation von erwünschten Charaktereigenschaften
des Kreuzungsmaterials erlauben, ließe sich der Schatz der genetischen
Vielfalt, der vielfach noch unentdeckt in afrikanischen Nutzpflanzen
und in der Vielzahl von Nutztierrassen ruht, erschließen, um neue Sorten
mit verbesserten Eigenschaften zu züchten. Kombiniert mit partizipatorischer
Forschung, die Erfahrungswissen der Bäuerinnen und
Bauern einbezieht, wäre das schneller, effizienter und risikoärmer als
gentechnische Verfahren. 117 Der nigerianische Wissenschaftler Johnson
Ekpere, der die Afrikanische Union in Biotechnologie-Fragen berät, ist
denn auch überzeugt, dass »die meisten afrikanischen Länder über genügend
Technologie verfügen, um die Probleme der Nahrungsmittelproduktion
zu lösen«. 118
»Genpflanzen sind völlig unvereinbar mit den Prinzipien von Ernährungsouveränität.
Genpflanzen sind High-tech-Kreationen,
die von Konzernen geschaffen und patentiert werden, und die lokalen
und bäuerlichen Agrarsystemen schaden, wenn sie in sie integriert
werden.« (GRAIN, Whither Biosafety?, 2005, www.grain.
org/articles/?id=9)
117
Martin Eimer/Katja Moch, Auf Schatzsuche, in: politische ökologie 90, Hunger im
Überfluss
118
Seedling, July 2003, www.grain.org/seedling/?id=244
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