Agrar-Kolonialismus in Afrika - VSA Verlag

lichen und institutionellen Kontakten und Verknüpfungen, in dem die
Seiten gewechselt werden und die Grenzen zwischen Lobbyist und Amtsinhaber,
zwischen Staatsdiener mit öffentlichem Auftrag und Manager
mit Geschäftsinteressen zunehmend zerfließen. Beim Knüpfen dieser
Netzwerke, Seilschaften und Diskussionsforen spielen die privaten Stiftungen
eine wichtige Rolle – als Finanziers, als Organisatoren und als
scheinbar neutrale Mittler zwischen den verschiedenen Interessen.
Zudem ist vielfach belegt, dass und wie die globalen Konzerne Einfluss
auf Politik, Gesetzgebung und internationale Verhandlungen nehmen,
die Auswirkungen auf die Bereiche haben, in denen sie operieren.
70 Die Agroindustrie etwa nutzt in den USA Wahlkampfspenden,
Lobbyisten und die Besetzung von Regierungsstellen, um die Politik
von Reformen über Regulierung bis hin zu internationalen Handelsabkommen
zu beeinflussen. So arbeitete Rufus Yerxa eine Zeit lang als
Anwalt für Monsanto, bevor er stellvertretender Generaldirektor in der
Welthandelsorganisation WTO wurde, wo er an den Verhandlungen
über die handelsbezogenen intellektuellen Eigentumsrechte (TRIPs)
teilnimmt, die für die »Life Sciences«-Industrie auf der einen Seite, für
die Zukunft der kleinbäuerlichen Landwirtschaft auf der anderen Seite
von entscheidender Bedeutung sind.
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Siehe zum Beispiel Sophia Murphy, Concentrated Market Power and Agricultural
Trade, 2006 (EcoFair Trade Dialogue Discussion Papers No. 1).
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