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Agrar-Kolonialismus in Afrika - VSA Verlag

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für den Zugang von Kle<strong>in</strong>bauern und Pastoralisten zu Nahrung, Land<br />

und Wasser.<br />

E<strong>in</strong>e Landreform- und Landmanagementpolitik, die Land verfügbar<br />

macht für <strong>in</strong>ternationale Investoren durch freie und offene Landmärkte<br />

und vere<strong>in</strong>heitlichte nationale Bodenrechte, so der britische Rechtsprofessor<br />

Patrick McAuslan, vernachlässigt die Landsicherheit für die Armen,<br />

e<strong>in</strong> dezentralisiertes Bodenmanagement und die Landrechte von<br />

Frauen. Stattdessen sollten die Bedürfnisse der Armen im Vordergrund<br />

stehen: »Ihre Landrechte müssen gesichert, ihre Konflikte und Streitfälle<br />

um Land müssen gelöst werden, und es geht um die produktive<br />

Landnutzung durch sie, die durch geeignete F<strong>in</strong>anzierungsformen und<br />

-<strong>in</strong>stitutionen ermöglicht werden muss.« 141<br />

5. Wassermanagement am Pangani<br />

Majestätisch ragen der schneebedeckte Kilimandscharo, <strong>Afrika</strong>s<br />

höchster Berg, und der Mount Meru aus der Serengeti-Steppe. An den<br />

Berghängen wachsen Kaffee, Bananen und Gemüse. Bereits vor Jahrzehnten<br />

haben die Chagga hier geme<strong>in</strong>schaftlich betriebene Bewässerungssysteme<br />

angelegt und e<strong>in</strong>e florierende Landwirtschaft aufgebaut.<br />

Die Berge an der Grenze zwischen Tansania und Kenia s<strong>in</strong>d das wichtigste<br />

Quellgebiet des Pangani-Flusses. Se<strong>in</strong> 40.000 Quadratkilometer<br />

großes Wassere<strong>in</strong>zugsgebiet, das bis an die Küste des Indischen Ozean<br />

reicht, ist e<strong>in</strong>e der produktivsten Regionen Tansanias. Mehrere Staudämme<br />

liefern e<strong>in</strong>en Großteil der Energie des ostafrikanischen Landes,<br />

Kle<strong>in</strong>bauern Kaffee und Gemüse, Plantagen bei Arusha Blumen, große<br />

Bewässerungssysteme bei Moshi Reis.<br />

Doch Wasser wird knapp im Pangani Tal. Im Oberlauf wird kräftig<br />

abgezapft für die Landwirtschaft. Der Wasserbedarf der rasch wachsenden<br />

Städte Arusha und Moshi steigt sprunghaft an. Ungere<strong>in</strong>igte E<strong>in</strong>leitungen<br />

von Landwirtschaft, Städten und Industrie belasten Flüsse<br />

und Grundwasser. Der Verlust der Wälder durch Landwirtschaft und<br />

Viehhaltung hat zudem den Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht<br />

gebracht. Insbesondere <strong>in</strong> der Trockenzeit führt der Fluss kaum noch<br />

Wasser, die Stauseen s<strong>in</strong>d nahezu leer, die Turb<strong>in</strong>en stehen still, so dass<br />

141<br />

Zitiert <strong>in</strong>: Oxfam: Land rights <strong>in</strong> Africa: An <strong>in</strong>troduction, 2007, www.oxfam.org,uk<br />

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