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Agrar-Kolonialismus in Afrika - VSA Verlag

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Monsanto, Freund der Kle<strong>in</strong>bauern 1<br />

Das mult<strong>in</strong>ationale US-Unternehmen vermeldete 2005 e<strong>in</strong>en Umsatz<br />

von sechs Milliarden US-Dollar. Die Firma produziert und vertreibt e<strong>in</strong>e<br />

breite Palette von <strong>Agrar</strong>produkten, e<strong>in</strong>schließlich Hybrid- und Gen-<br />

Saatgut 2 und Unkrautvernichtungsmittel sowie tierische Produkte. Sie<br />

hat Niederlassung <strong>in</strong> 46 Ländern. 2004 gab sie nach eigenen Angaben<br />

500 Millionen US-Dollar für Forschung aus, »mit dem Ziel, neue<br />

Lösungen für die Bauern zu fi nden«.<br />

Mit Ausnahme von Südafrika, so Monsanto, sei die überwiegende<br />

Geschäftstätigkeit der Firma <strong>in</strong> <strong>Afrika</strong> auf den »Dienst für die Kle<strong>in</strong>bauern«<br />

ausgerichtet. Dabei setzt sie angesichts der ger<strong>in</strong>gen Kaufkraft<br />

der Bauern unter anderem auf handliche Kombi-Pakete von Saatgut,<br />

Herbiziden wie Roundup 680, Pestiziden und Dünger.<br />

Das Unternehmen schmückt sich gerne mit unverdächtigen »Partnern«.<br />

Ȇberall <strong>in</strong> der Welt arbeitet Monsanto mit Kle<strong>in</strong>bauern, nichtprofi<br />

torientierten Entwicklungsorganisationen und anderen Partnern<br />

zusammen ...« Neben zahlreichen Kle<strong>in</strong>bauern, denen Monsanto<br />

nach eigener Aussage hilft, mit Gen-Baumwolle und -mais ihre Erträge<br />

zu erhöhen, gehören dazu lokale NGOs, aber auch Institutionen wie<br />

Sasakawa Global 2000, ISAAA 3 (siehe Kasten), das Kenya Agricultural<br />

Research Institute (KARI), mit dem e<strong>in</strong> – gescheitertes – Süßkartoffel-<br />

Projekt durchgeführt wurde (siehe Kapitel 3), oder W<strong>in</strong>rock International.<br />

Quelle: www.cropchoice.com/leadstry9690.html?recid=598<br />

1<br />

Seed<strong>in</strong>g Values. 2005 Pledge Report, www.monsanto.com<br />

2<br />

Zahlreiche Studien befassen sich mit der Rolle von Monsanto, <strong>in</strong>sbesondere im Bereich der Gentechnologie.<br />

Siehe etwa Antonio Andrioli, Agro-Gentechnik: Die Saat des Bösen, 2006.<br />

3<br />

So stellt ISAAA e<strong>in</strong>e von Monsanto bezahlte Erfolgsbilanz der Gen-Pfl anzen zusammen (GM Crops:<br />

The First Ten Years – Global Socio-Economic and Environmental Impacts, ISAAA Brief 36, 2006), nach<br />

der – basierend vielfach auf Zahlen, die Monsanto selbst geliefert hat – sowohl die wirtschaftlichen als<br />

auch die ökologischen Erfolge überwältigend seien. Dies wird dann wiederum stolz von Monsanto <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er PR-Arbeit als Beweis für den Erfolg des Unternehmens präsentiert. Siehe als Gegenstück dazu:<br />

Friends of the Earth, who benefi ts from gm crops? An analysis of the global performance of gm crops<br />

(1996-2006), 2007.<br />

nen US-Dollar außerhalb der USA verteilt zu haben. 65 Doch alle<strong>in</strong> 2006<br />

f<strong>in</strong>anzierte die Firma mit 15 Millionen US-Dollar Forschungen des USamerikanischen<br />

Danforth Centers, das u.a. an Gen-Kassava forscht. 66<br />

Beobachter stellen fest, dass diese Stiftungen seit e<strong>in</strong>iger Zeit und <strong>in</strong><br />

65<br />

Seed<strong>in</strong>g Values. 2005 Pledge Report, www.monsanto.com<br />

66<br />

Friends of the Earth, January 2007, 83<br />

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