19.11.2013 Aufrufe

1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Präpositionalphrase (in jmdm.) ergänzt wird. Im Hinblick auf schlechte und unangenehme<br />

Erinnerungen wirkt dieser Aspekt neutraler. 104<br />

Ein weiteres Merkmal, das dem Adjektiv hoch zugeschrieben wird, ist gesund bzw.<br />

moralisch aufgerichtet. Das betrifft insbesondere die Beispiele 6.9.12. und 6.9.19., wobei sich die<br />

Sachverhalte dadurch unterscheiden, dass man im Hinblick auf das erstere Beispiel von sich aus<br />

gesund wird (die Intransitivität des Verbs kommen bringt dies zum Ausdruck) und man im zweiten<br />

Beispiel von einer anderen Person gesund gepflegt wird (was durch die Transitivität des Verbs<br />

päppeln zur Geltung kommt). Das Beispiel 6.9.13. ist dem Beispiel 6.9.12. sehr ähnlich. Auch hier<br />

kommen die bereits erläuterten semantischen Merkmale zum Ausdruck, doch diese sind in diesem<br />

Fall nicht physisch, sondern psychisch zu verstehen. Sie beziehen sich auf jemanden, der sich<br />

nach einer Erniedrigung, schlimmen Lebensphase, etc. moralisch wieder aufrichtet.<br />

Weiterhin ist dem Adjektiv hoch das Bedeutungsmerkmal errigiert zuzuschreiben. Das wird<br />

im Beispiel 6.9.15. zum Ausdruck gebracht. In dieser Redewendung kommt aber weiterhin die<br />

Bedeutungsnuance potent zur Geltung, wobei man zweierlei bei diesem Ausdruck von der potentia<br />

coeundi bzw. von der potentia generandi sprechen kann. Das bedeutet, einerseits handelt es sich<br />

um die Fähigkeit, eine Erektion zu haben, und andererseits bedeutet potent sein auch die<br />

Fähigkeit, Kinder zu zeugen. Weiterhin ist bezüglich dieses Ausdrucks zu erwähnen, dass er von<br />

elliptischen Zügen geprägt ist (einen/ keinen bezieht sich hier auf das männliche<br />

Geschlechtsorgan, das in dieser Redewendung nicht erscheint), was wiederum bedeutet, dass bei<br />

diesem Ausdruck euphemistische Charakteristika hervortreten. <strong>Die</strong>se euphemistischen Züge sind<br />

auch in der portugiesischen Entsprechung festzustellen, insbesondere im Hinblick auf das Element<br />

ele.<br />

Eine weitere semantische Eigenschaft, die dem Adjektiv hoch zugeschrieben wird, ist je<br />

nach Personen- oder Sachbezug ausgebeutet bzw. erbeutet. Das betrifft die Beispiele 6.9.17. und<br />

6.9.29. <strong>Die</strong> idiomatische Redewendung jmdn. hochnehmen hat gewisse Parallelen mit dem Idiom<br />

jmdn. ausnehmen bzw. jmdn. wie eine Weihnachtsgans ausnehmen. Vom Tier wird diese<br />

Redewendung auf den Menschen übertragen; jemandes Geld, Vermögen, etc. ist eine<br />

Metaphorisierung vom Blut, das dem ausgenommenen Tier ausläuft: Wird jemand hochgenommen<br />

bedeutet dies also im figürlichen Sinn ausgebeutet zu werden. <strong>Die</strong>ses Merkmal spielt auch im<br />

104<br />

<strong>Die</strong>sen Hinweis verdanke ich Prof. Dr. Hans Schemann.<br />

108

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!