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1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

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Wenn man davon ausgeht, dass das Verhältnis der Komplementarität sich durch das<br />

Kriterium der Inkompabilität auszeichnet, wobei inkompatible Ausdrücke sich strikt nur auf zwei<br />

Elemente reduzieren, dann bedeutet dies für die Wortklasse der Adjektive, dass dieses Verhältnis<br />

der Komplementarität nur solche Eigenschafts- bzw. Beiwörter betrifft, die nicht graduier- bzw.<br />

nicht komparierbar sind.<br />

Für die Kategorie der graduier- bzw. komparierbaren Adjektive existiert also das Verhältnis<br />

der Antonymie in engerem Sinn. LYONS erklärt dieses Verhältnis des Bedeutungsgegensatzes mit<br />

den Kriterien der Graduierbarkeit bzw. der expliziten Komparation, d.h., antonymische Verhältnisse<br />

von Adjektiven lassen sich – nach dem Gedankengang dieses Autors – durch eine wechselseitige<br />

Implikation expliziert komparierter Gegensatzformen beschreiben. Er verdeutlicht dies anhand der<br />

Adjektive groβ/ klein in den folgenden Beispielsätzen:<br />

5.<strong>1.</strong>2.<strong>1.</strong> Unser Haus ist gröβer als euer Haus<br />

5.<strong>1.</strong>2.2. Euer Haus ist kleiner als unser Haus<br />

LYONS geht davon aus, dass der Inhalt des Satzes 5.<strong>1.</strong>2.<strong>1.</strong> Satz 5.<strong>1.</strong>2.2. impliziert. Ich<br />

werde an dieser Stelle diesem Problem nicht weiter nachgehen und diese Frage offenlassen. Ich<br />

möchte jedoch anhand der antonymen Adjektive stark/ schwach verdeutlichen, dass dieses<br />

Implikationsverhältnis nicht immer existieren muss.<br />

Man betrachte die Sätze:<br />

5.<strong>1.</strong>2.3. Jan ist stärker als Martin<br />

5.<strong>1.</strong>2.4. Martin ist schwächer als Jan<br />

Meines Erachtens haben diese beiden antonymen Adjektive, obwohl sie explizite<br />

Vergleiche enthalten, nicht die Eigenschaft, eine Relation der wechselseitigen Implikation (als<br />

Gegensatzverhältnis) herzustellen. Satz 5.<strong>1.</strong>2.3. impliziert nicht den Satz 5.<strong>1.</strong>2.4., wie auch<br />

umgekehrt Satz 5.<strong>1.</strong>2.4. nicht den Satz 5.<strong>1.</strong>2.3. impliziert. Das liegt daran, dass in Satz 5.<strong>1.</strong>2.3. mit<br />

ausgesagt werden kann, dass beide Personen, Jan und Martin, als „schwach“ bezeichnet werden<br />

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