1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

deutlich um ein Handlungsverb handeln muss, da der Aktant dieses Verbs bei dem
entsprechenden Sachverhalt eindeutig willkürlich handelt.
Bei den anderen Sachverhalten hängt es vom Kontext ab, ob bei den Verben die
Merkmale der jeweiligen Kategorie erhalten bleiben oder ob diese durch die semantische
Transformation verändert wird. In den Beispielen 6.12.03. und 6.12.04. handelt es sich in beiden
Fällen um das raum-relationale Verb legen. Während im zweiten Beispiel dieses Verb die
Eigenschaft /+HANDLUNG/ beibehält, da das Satzsubjekt aktiv und willkürlich handelt,
transformiert sich das Verb im ersten Beispiel, wobei durch diese Umwandlung dem Verb legen
das Merkmal /+VORGANG/ zugeschrieben wird, da die Willkürlichkeit des Satzsubjekts nicht mehr
festzustellen ist. Dieselben Phänomene treffen auf die letzten beiden o.g. Beispiele zu. Das Verb
weilen ist von den Merkmalen /+VORGANG/ und /+ZEIT/ geprägt. Obwohl es für die Beispiele
6.12.06. und 6.12.07. jeweils von der Situation abhängt, ob die (Un-)Willkürlichkeit beim
Satzsubjekt festzustellen ist oder nicht, scheint ersterer Sachverhalt sich eher durch das Merkmal
/+HANDLUNG/ zu kennzeichnen, während für das letztere Beispiel eher das Merkmal
/+VORGANG/ zur Geltung kommt.
Bezüglich des Adjektivlexems lang ist Folgendes festzuhalten: Das Beispiel 6.12.01.
wurde bereits im Abschnitt 6.1.1. hinsichtlich des Adjektivs bzw. Adverbs breit diskutiert. Das
Adjektiv lang scheint sich hier demnach ausschlieβlich durch das Merkmal zeitlich ausgedehnt zu
kennzeichnen. Wenn man jedoch in Erwägung zieht, dass in den Beispielen 6.11.03. (jmdm. etw.
kurz und bündig erklären), 6.11.04. (sich kurz fassen) und 6.11.06. (es kurz machen) das Lexem
kurz sowohl von den Bedeutungseigenschaften rasch und nicht ausführlich geprägt ist (s. Abschnitt
6.11.1.), wird in diesem Ausdruck, welches in antonymen Verhältnis zu den o.g. Beispielen steht,
dem Adjektiv bzw. Adverb lang entsprechend das Bedeutungsmerkmal ausführlich hinzugefügt.
Im Beispiel 6.12.02. handelt es sich beim Lexem lang um die gekürzte Form des Adverbs
entlang; mit anderen Worten: Es ist „die niederdeutsche Form von entlang, die in
umgangssprachlichen Wendungen wie wo's lang geht, da lang u.ä. in die Hochsprache
übernommen wird.“ 113 Dabei handelt es sich um eine konkrete Angabe der Richtung von etwas
Langgestrecktem. In der figürlichen Bedeutung ist es dabei der Weg bzw. der Pfad in jemandes
Leben (s.o.) und der Sachverhalt bezieht sich metaphorisch auf die Richtung bzw. den Weg, der
dabei in einer (schwierigen) Lebenssituation von jemandem gewählt wird.
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KLUGE (2002), CD-ROM Version
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