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1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

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In diesem Beispiel hat das Adjektiv „männlich“ nicht etwa ein metaphorisch gebrauchtes<br />

weiblich, sondern das Adjektiv „unmännlich“ als Antonym.<br />

Um den Begriff der Antonymie näher zu erläutern, schlieβe ich mich eher den Worten von<br />

AGRICOLA an, der diesen Teilbereich der Semantik folgendermaβen definiert: „Sprachliche<br />

Antonymie im strengen Sinne ist die Relation zwischen zwei Sememen, von denen das eine genau<br />

die Umkehrung oder der extreme Gegensatz des anderen ist; der Gegensatz hat die symmetrische<br />

Form der Opposition oder der Polarität, d.h., er besteht nur zwischen diesen beiden Sememen und<br />

von dem einen ist jeweils eindeutig auf das andere zu schlieβen. [...] Man muβ die Antonymität [...]<br />

als speziellen, extremen Fall der allgemeinen Prinzipien des Bedeutungskontrastes und des<br />

gegenseitigen Bedeutungsausschlusses auffassen.“ 66<br />

Nach Auffassung dieses Autors kann man hinsichtlich der Antonymie auch nicht immer<br />

einen festen Gegensatzpartner für eine bestimmte Form finden. Oft bieten sich innerhalb eines<br />

Sprachsystems für bestimmte Formen mehrere Oppositionsmöglichkeiten an. <strong>Die</strong>s kann man an<br />

der folgenden Zusammenstellung der Adjektive aus dem Korpus der festen Verbindungen in der<br />

o.e. Form der Opposition bzw. Polarität erkennen. Wie bereits oben angeführt, handelt es sich bei<br />

den ausgewählten Redewendungen um die Adjektive breit, dick, dünn, eng, fern, flach, gerade,<br />

groß, hoch, klein, kurz, kürzer, lang, leer, nahe, näher, nieder, niedrig, schief, tief, voll, weit und<br />

weiter. Es bilden sich demnach folgende Pole wie:<br />

breit dick gerade groβ hoch lang nahe voll [+]<br />

eng dünn schief klein tief kurz fern leer [-]<br />

flach<br />

weit<br />

nieder<br />

niedrig<br />

Man kann bei einer adäquaten Antonymformung bezüglich der festen Verbindungen aus<br />

Adjektiv und Verb im referierten Korpus der folgenden Diffrenzierung nachgehen:<br />

66<br />

AGRICOLA (1972), S. 81 f.<br />

60

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