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1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

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etont werden, dass im portugiesischen Ausdruck das Adjektiv tief nicht zum Ausdruck kommt.<br />

Das deutsche Verb frieren wird erst durch einen Wortbildungsprozess (<strong>Der</strong>ivation oder wie in<br />

diesem Fall durch Komposition) zu einem transitiven Verb. Im Portugiesischen sind diese Prozesse<br />

nicht notwendig; das Verb congelar kann sowohl transitiv als auch intransitiv sein. Demnach ist es<br />

auch nicht notwendig, dass in diesem Ausdruck das Adjektiv tief im Portugiesischen<br />

wiedergegeben wird. Dafür wirkt das deutsche Verb bzw. der ganze Sachverhalt intensiver,<br />

während der portugiesische Sachverhalt neutraler ist.<br />

Das Beispiel 6.18.02. ist dadurch gekennzeichnet, dass sowohl im deutschen als auch im<br />

portugiesischen Ausdruck intransitive Verben verwendet werden, in denen jeweils die schon<br />

erläuterte Subjektprädikation zum Ausdruck gebracht wird. Es wird jedoch deutlich, dass die<br />

Handlung auf zwei verschiedene Subjekte konzentriert ist: Während es sich dabei im Deutschen<br />

um ein Abstraktum handelt (der Schmerz), ist es im Portugiesischen quasi die Person, die das<br />

Opfer des ausgedrückten Sachverhalts ist. Somit kann hier nicht von einem Äquivalenzverhältnis<br />

zwischen dem deutschen und dem portugiesischen Ausdruck gesprochen werden. <strong>Die</strong>ser<br />

Gedanke wird zusätzlich durch die Tatsache verstärkt – und das ist an dieser Stelle ebenfalls zu<br />

betonen –, dass der räumliche Aspekt des Adjektivs tief wie im Beispiel 6.18.0<strong>1.</strong> nicht<br />

wiedergegeben wird.<br />

Im Beispiel 6.18.04. ist ebenfalls zu erkennen, dass dieses Verhältnis zwischen den<br />

einzelnen Elementen der Ausdrücke des Deutschen und des Portugiesischen nicht besteht.<br />

Sowohl im deutschen als auch im portugiesischen Ausdruck werden die Lexeme tief und menos in<br />

übertragener Form gebraucht, um die Bedeutungsmerkmale schlecht bzw. kritisch und schlechter<br />

zum Ausdruck zu bringen.<br />

Bezüglich der portugiesischen Übersetzung menosprezar-se ist zu bemerken, dass dieser<br />

Ausdruck in der strukturellen Reihenfolge seiner Elemente der deutschen Redewendung<br />

entspricht, d.h., im Portugiesischen erscheint zuerst das Adjektiv bzw. das Adverb und dann das<br />

Verb, was für das Portugiesische eigentlich nur in Ausnahmefällen zutrifft. Weiterhin ist für dieses<br />

Beispiel festzuhalten, dass im Deutschen durch die Verbindung des Verbs stapeln mit dem<br />

Adjektivlexem tief dieses Verb zu einem intransitiven Verb wird. Durch die semantischen Merkmale<br />

schlecht bzw. kritisch bezieht sich dieses Adjektiv auf das Subjekt des Satzes (vgl. auch hierzu<br />

Abschnitt 6.9.2.). Im Portugiesischen kommt dies durch den reflexiven Sachverhalt zum Ausdruck.<br />

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