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1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

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ermitteln, welche Charakteristika in den einzelnen Ausdrücken zur Geltung kommen. In der Studie<br />

ist nachgewiesen worden, dass es Beispiele gibt, in denen nur räumliche Eigenschaften präsent<br />

sind. <strong>Die</strong> sich primär durch diese Eigenschaft auszeichnenden Adjektive sind oft das Resultat von<br />

Raumübertragungen auf zeitliche und graduelle bzw. intensivierende Aspekte; sie werden<br />

verwendet, um Zeit- bzw. Intensivierungs- und Berwertungsaspekte sprachlich zum Ausdruck zu<br />

bringen. Daher kommt es häufig vor, dass sowohl räumliche als auch zeitliche Aspekte sich mit<br />

graduellen bzw. intensivierenden und damit auch bewertenden Merkmalen kontaminieren.<br />

Was die syntaktischen Eigenschaften der festen Verbindungen betrifft, ist zum Einen zu<br />

erwähnen, dass – wie es beim Phänomen der <strong>Der</strong>ivation im Deutschen der Fall ist – viele dieser<br />

idiomatischen Ausdrücke durch ihre Verknüpfung der Adjektive und Verben eine Veränderung der<br />

Satzstruktur erlauben. In dieser Studie wurde gezeigt, dass aus isolierten, intransitiven Verben<br />

Verbindungen entstehen können, in denen das Verb sich durch Transitivität auszeichnet (in<br />

seltenen Fällen lässt sich auch das Gegenteil feststellen – beispielsweise hoch- bzw. tiefstapeln).<br />

Zum Anderen wurden in dieser Studie besonders die syntaktischen Funktionen der<br />

Adjektive in den festen Verbindungen fokussiert. Dass es sich bezüglich vieler Ausdrücke bei<br />

diesen Funktionen um die prädikative bzw. adverbale Funktion handelt, war a priori klar. Bei der<br />

am Ende des Abschnitts 5.2. offenen Frage, ob die attributive Funktion der Adjektive in diesen<br />

Ausdrücken völlig auszuschlieβen sei, wurde ein Schritt nach vorne durchgeführt, obwohl – und<br />

dies sei nochmals zu betonen – hier keine Ansprüche auf endgültige Lösungen erhoben werden<br />

sollen. Vielmehr sollen die vorgebrachten Ergebnisse als Anregungen zur Diskussion und zu<br />

weiteren Erforschungen dienen.<br />

Bezüglich der portugiesischen Entsprechungen der festen Verbindungen aus Adjektiv und<br />

Verb ist zunächst Folgendes festzuhalten: <strong>Die</strong>ses Wortbildungs- bzw. Kompositionsmuster des<br />

Deutschen ist grundsätzlich für die portugiesische Sprachstruktur nicht vorgesehen. Im Deutschen<br />

wird „bei der Komposition [...] aus zwei Lexemen ein neues komplexes Lexem, das Kompositum<br />

[...] gebildet [...], bestehend aus einer Grundform, die als Basis dient und zu determinieren ist<br />

(»determinandum«), sowie einer Bestimmungsform, von der die Determination ausgeht<br />

(»determinans«). Im Deutschen steht bei einem Kompositum die Bestimmungsform immer vor der<br />

Grundform.“ 135<br />

135<br />

WEINRICH (1993), S. 915<br />

179

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