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1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

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„Intensivierung“ zutreffend. Das zu erörtern ist Gegenstand dieses Abschnitts und soll anhand<br />

einiger Beispiele veranschaulicht werden.<br />

Im Abschnitt 4.<strong>1.</strong> sind die zu analysierenden Adjektive unter den Merkmalen der positiven<br />

und negativen Polarität eingeordnet. Dabei kommt zur Geltung, dass die entsprechenden<br />

Dimensionsadjektive zu der Gruppe von graduierbaren Adjektiven gehören. Das bedeutet, dass ihr<br />

Gebrauch durch relative Bedingungen geregelt wird; demnach impliziert ihre Anwendung meistens<br />

einen Normbezug. <strong>Die</strong> antonymen Paare der besprochenen Adjektive machen also keine<br />

absoluten Angaben über die Dimensionen, auf welche sie sich beziehen. <strong>Die</strong> Angaben über diese<br />

Norm – wenn auch nicht immer sehr genau – ergeben sich aus dem Situationskontext, in denen<br />

die Dimensionsadjektive gebraucht werden. Dabei ist auffällig, dass vor allem bewertende<br />

Adjektive häufig als Antonympaare auftreten (vgl. hierzu die DUDEN-Grammatik: Qualifizierende<br />

Adjektive existieren oft als Gegensatzpaare: lang-kurz; hoch-niedrig; dick-dünn; [...]. Ihre<br />

Bedeutung steht dabei nicht absolut fest: Ein breiter Graben hat beispielsweise eine ganz andere<br />

Dimension als ein breiter Rand auf einer Schreibmaschinenseite. So bestimmt sich die Bedeutung<br />

von lang und kurz danach, womit die Länge oder die Kürze eines Gegenstandes verglichen wird.<br />

Das heiβt, es wird – nicht immer ausdrücklich – ein Vergleichsmaβstab angesetzt.“ 50 ).<br />

In engem Zusammenhang damit steht die konzeptuale Basis der Graduierung der<br />

Dimensionsadjektive, auf die BIERWISCH eingeht. Seiner Auffassung nach ist die Graduierung ein<br />

„Bereich von Erscheinungen [...], der [...] quantitative Wertungen in Bezug auf Dimensionen oder<br />

Eigenschaftsprägungen betrifft.“ 51 Dabei geht dieser Autor von der Annahme aus, „daβ<br />

Graduierung konstituiert wird durch eine mentale Operation, die [er] Vergleichen nennen will. [...]<br />

Grade werden in der Auseinandersetzung mit der Realität als mentale Strukturen erzeugt.“ 52<br />

Auch der Autor Charles van OS spricht in diesem Zusammenhang über „Skalen“,<br />

„Intensivierung“ bzw. „Intensivierbarkeit von Adjektiven“ und meint dementsprechend:<br />

„Grundlegend für die Intensivierbarkeit von Adjektiven sind die Begriffe ’Vergleich’ und ’Bewertung’.<br />

<strong>Der</strong> Vergleich macht es überhaupt möglich, Skalen aufzustellen, und die Bewertung spielt in der<br />

Unterscheidung zwischen absoluten und semantischen (oder klassifizierenden und deskriptiven)<br />

Adjektiven eine entscheidende Rolle. [...] Intensivierbarkeit ist nicht unteilbar; d.h. daβ es<br />

50<br />

DUDEN – <strong>Die</strong> Grammatik (2005), S. 347<br />

51<br />

BIERWISCH (1987), S. 109<br />

52<br />

Ibid., S. 130 f.<br />

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