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1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

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<strong>Der</strong> konkrete, wahrnehmbare euklidische Raum ist gemäβ der Vorstellung und<br />

Wahrnehmung des Menschen dreidimensional. Sich dem Menschen alltäglich präsentierende<br />

Gegenstände sind plastisch und tastbar. Sie werden durch Kriterien wie Höhe, Breite, Tiefe,<br />

Volumen, Gröβe, Lage, etc. bestimmt.<br />

Eine Form der Verbindung von Raum und Zeit geschieht mittels der Sprache. Peter Rolf<br />

LUTZEIER beispielsweise spricht „von einer Gebundenheit an eine bestimmte Örtlichkeit und<br />

Zeitlichkeit bei der Verwirklichung von Sprache“ 43 und ist folgender Ansicht: „Sprache und Raum<br />

sind aufs engste miteinander verknüpft, allein schon dadurch, daβ jegliche Realisierung von<br />

Sprache im Raum und in der Zeit statfindet. [...] <strong>Die</strong> Produzenten von Sprache können mit Hilfe der<br />

Sprache räumliche und zeitliche Gegebenheiten und Verhältnisse für die Angesprochenen<br />

vergegenwärtigen.“ 44 Obwohl dieser Autor nicht allzu sehr auf Fragen des Zeitkonzepts eingeht<br />

und sich eher auf räumliche Aspekte konzentriert, kommt trotzdem das Verhältnis zwischen Raum<br />

und Zeit zur Geltung.<br />

Auch <strong>Die</strong>ter WUNDERLICH thematisiert und behandelt das Raum-Zeit-Verhältnis in der<br />

Sprache, indem er zunächst schreibt: „Raum und Zeit sind zwei ungleiche Schwestern, und doch<br />

sind sie eng verbunden [...]. Für die Organisierung einer Sprache spielen Raum- und Zeitkonzept<br />

eine wichtige Rolle, wenn auch unterschiedlich.“ 45<br />

Wie bereits erwähnt, spielen bei der Realisierung von Raum in der Sprache u.a. deiktische<br />

Elemente eine wichtige Rolle. <strong>Die</strong>s ist ebenfalls beim Begriff der Zeit der Fall: Diverse sprachliche<br />

Zeichen kodieren zeitdeiktische Information (beispielsweise vorher, nachher, früher, später, etc.).<br />

Dabei ist aber trotzdem die o.e. Egozentrik der Kommunikation fokussiert, d.h., „Raum und Zeit<br />

sind vergleichbar strukturiert. Beide sind egozentrisch organisiert; der Mensch geht vom >hier<<br />

und >jetzt< seiner momentanen Position aus und grenzt demgegenüber das >nicht-hier< und das<br />

>nicht-jetzt< ab. Entsprechend sind lokale und temporale Ausdrücke zu einem groβen Teil<br />

deiktisch, d.h. bezogen auf die Koordination des Sprechereignisses.“ 46<br />

Ein weiterer, wichtiger Aspekt, der eine Gemeinsamkeit von Raum und Zeit zum Vorschein<br />

treten lässt, ist die Verwendung von sprachlichen Zeichen, die sich auf das Lokale beziehen, um<br />

43<br />

LUTZEIER (1985), S. 90<br />

44<br />

Ibid.<br />

45<br />

WUNDERLICH (1985), S. 66<br />

46<br />

Ibid., S. 67<br />

45

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