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1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

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Sprechereignisses mit dem jeweiligen Sprecher und gleichzitig mit dem Ort, an dem dieser sich<br />

befindet.<br />

In seinem Aufsatz Deixis und Deiktika in der deutschen Gegenwartssprache definiert<br />

Hardarik BLÜHDORN die Deixis als „ein Verfahren der Informationskodierung im Rahmen von<br />

Kommunikationsereignissen, bei dem mit Anweisung zur Repräsentation von Nachrichten an<br />

Wissensbestandteile angeknüpft wird, die im gleichen Kommunikationsereignis gebildet wurden<br />

oder noch gebildet werden müssen.“ 40<br />

Unter einem Kommunikationsvorgang ist folgendes zu verstehen: Ein Sender übermittelt<br />

einem Empfänger eine Nachricht mittels Zeichen (verbale oder nicht verbale), welche einen<br />

bestimmten Sachverhalt kodieren. <strong>Der</strong> Empfänger der Nachricht entschlüsselt die Zeichen, die ihm<br />

Anweisungen geben, „nach denen er seinerseits eine interne Sachverhaltsrepräsentation aufbauen<br />

kann, die der vom Sender kodierten möglichst ähnlich sein soll.“ 41<br />

Im Bezug auf Raumdeixis bzw. raumdeiktische Ausdrücke ist es wichtig, dass der<br />

Empfänger einer kodierten Nachricht weiß, wer der Sprechproduzent ist und an welchem Ort sich<br />

dieser aufhält, um raumdeiktische Ausdrücke richtig zu kodieren und auf diese in korrekter Form zu<br />

reagieren, d.h., eine möglichst ähnliche Sachverhaltsrepräsentation der vom Sender kodierten<br />

Nachricht zu bilden (vgl. BLÜHDORN: „<strong>Die</strong> kommunikative Wirkung deiktischer Elemente beruht<br />

ganz wesentlich darauf, daß der Empfänger eine Vorstellung davon hat, wer der Zeichenproduzent<br />

ist und wo er sich aufhält. <strong>Die</strong> Zusammenstellung diesbezüglicher Informationen bildet den<br />

unmarkierten Nullpunkt [...], über den die Referenz deiktischer Elemente verrechnet wird. Auf den<br />

Nullpunkt selbst, die sogenannte Origo, verweisen unter dem Gesichtspunkt der Person das<br />

Element ich, unter dem Gesichtspunkt des Ortes das Element hier und unter dem Gesichtspunkt<br />

der Zeit das Element jetzt. [...] Wichtig ist zu sehen, daß der Nullpunkt sich nicht aus der Situierung<br />

des Kommunikationsereignisses, sondern ausschließlich aus der des Zeichenproduzenten<br />

ergibt.“ 42 ).<br />

<strong>Die</strong> Fortbewegungsverben kommen und gehen bilden einen Groβteil der Verben, die sich<br />

mit den Raumadjektiven kombinieren lassen. Eine isolierte Untersuchung dieser beiden Verben ist<br />

40<br />

BLÜHDORN (1993), S.45<br />

41<br />

Ibid. S.46<br />

42<br />

BLÜHDORN (1995), S.112<br />

41

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