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1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

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6.10.<strong>1.</strong> Zur Semantik der Verbindungen mit dem Adjektiv klein<br />

Aus den aufgelisteten Sachverhalten, die in den Verbindungen mit dem Adjektiv klein zum<br />

Ausdruck gebracht werden, wird deutlich, dass durch ein antonymes Verhältnis zum Adjektiv groβ<br />

einigen Redewendungen die Bedeutungsmerkmale unbedeutend bzw. wenig bedeutend<br />

zukommen. Das ist in erster Linie für die Beispiele 6.10.0<strong>1.</strong> und 6.10.07. zutreffend. Das letztere<br />

Beispiel ist Antonym zu dem Beispiel 6.8.03. (etw. großschreiben) und soll hier weiter nicht<br />

erläutert werden. Das erste Beispiel bezieht sich auf jemandes berufliche Laufbahn, und zwar<br />

konkret auf die unterste Stufe.<br />

In anderen Beispielen ist dem Adjektiv das Merkmal zerstört zuzuschreiben. Das betrifft<br />

die Beispiele 6.10.02. und 6.10.06.: Das erste Beispiel ist zutreffend, wenn im entsprechenden<br />

Kontext von Geld die Rede ist (beispielsweise wenn Geld unkontrollierterweise verbraucht bzw.<br />

ausgegeben wird); das Adjektiv klein kontaminiert sich in diesem Fall mit dem Bedeutungsmerkmal<br />

reduziert, also quasi bis nichts mehr vom Geld, Vermögen, etc. übrig ist. Das andere Beispiel ist<br />

Ausdruck für solche Situationen (z.B. Randale), in denen alles zerstört wird, sodass hinterher<br />

nichts mehr steht (zu weiteren Erläuterungen s. 6.1<strong>1.</strong><strong>1.</strong>).<br />

Eine Kontamination dieser beiden Bedeutungsmerkmale (unbedeutend und zerstört) findet<br />

meines Erachtens in den Ausdrücken 6.10.03. und 6.10.04. statt: In diesen Fällen wird in der Tat<br />

zum Ausdruck gebracht, dass jemand einer anderen Person unterlegen sein soll, dass jemand<br />

eine andere Person quasi zerstören möchte, wenn die Präsupposition gilt, dass der bzw. die<br />

Betroffene der anderen Person völlig unbedeutend ist. Was weiterhin das Beispiel 6.10.04. betrifft,<br />

ist Folgendes zu sagen: <strong>Der</strong> Ausdruck steht in antonymem Verhältnis zur Redewendung sich<br />

groβmachen bzw. sich groβtun (Beispiel 6.8.02.), welches Schande und Scham zum Ausdruck<br />

bringt. <strong>Die</strong> entsprechende Person, die dies fühlt, möchte nicht auffallen und sich am liebsten vor<br />

ihren Mitmenschen verstecken. Dasselbe Bild dieser Verhaltensweise beim Menschen steckt auch<br />

im idiomatischen Ausdruck (ganz) klein und hässlich werden, das ebenfalls dieselbe übertragene<br />

Bedeutung hat.<br />

Ein letztes Bedeutungsmerkmal, das in der Verbindung des Adjektivs klein mit dem Verb<br />

machen zum Ausdruck gebracht wird und welches dabei dem Begriff Kleingeld ähnelt, ist Geld in<br />

Münzen, und zwar im Sinne von Geld wechseln, d.h., gröβere Geldscheine oder Münzen durch<br />

kleinere ersetzen, um das passende Geld für einen bestimmten Zweck zu haben<br />

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