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1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

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e- kombiniert werden, wobei tendenziell die ersteren insbesondere von räumlichen Zügen geprägt<br />

sind und das letztere von intensivierenden Charakteristika.<br />

Wie bereits erwähnt, hat die deutsche Sprache die Fähigkeit, mehrere Lexeme in ein<br />

neues Wort zusammenzuballen. <strong>Die</strong>s gilt speziell auch für die festen Ausdrücke aus Adjektiven<br />

und Verben. Bei dieser Zusammenballung – und dabei beziehe ich mich speziell auf die festen<br />

Verbindungen im Deutschen – ist die deutsche Sprache viel bildhafter und demnach auch<br />

wesentlich motivierter als das Portugiesische. Das Deutsche synthetisiert dabei die einzelnen<br />

Glieder zu einem Kompositum – wenn man speziell von den Wortgruppen, die durch die<br />

Neuregelung der deutschen Rechtschreibung entstehen, absieht. Das Portugiesische hingegen<br />

hat, wie den o.d. Erläuterungen zu entnehmen ist, viel weniger die Tendenz, festlexikalisierte<br />

Formen zu kristallisieren. Oft wird das Lexem im Portugiesischen durch einen entsprechenden,<br />

jedoch im Vergleich zum Deutschen wesentlich neutraleren Ausdruck wiedergegeben, bei dem das<br />

Adjektiv des Deutschen im Portugiesischen nicht zur Geltung kommt. Anhand zahlreicher Beispiele<br />

wurde dies eingehend nachgewiesen. Es gibt aber auch vereinzelt Fälle, in denen das deutsche<br />

Verb in der portugiesischen Zielsprache entweder nicht zum Ausdruck kommt (longe de mim!) oder<br />

sogar undynamischer wirkt als im Deutschen. Das betrifft tendenziell solche Beispiele, in denen im<br />

Deutschen ein transitives Verb gebraucht wird, obwohl sich aufgrund der semantischen<br />

Gegebenheiten das Adjektiv durch eine Subjektprädikation auszeichnet.<br />

Oft passiert es aber auch, dass das deutsche Lexem in der portugiesischen Zielsprache<br />

nicht genau erfasst werden kann, was zu einer weiteren Schwierigkeit führt: Nicht immer ist es<br />

einfach, die analysierten idiomatischen Redewendungen des Deutschen in einer genauen,<br />

allgemeinen semantischen Relation zu erfassen, speziell in solchen Fällen, in denen einerseits die<br />

Idiomatizitätsgrade bei den Redewendungen zunehmen und andererseits die<br />

Metaphorisierungsprozesse undurchsichtiger wirken. Ferner nimmt diese Schwierigkeit<br />

insbesondere in solchen Fällen zu, in denen die festen Ausdrücke von elliptischen Merkmalen<br />

geprägt sind. <strong>Die</strong>se Faktoren bzw. Schwierigkeiten führen oft dazu, dass man einerseits keinen<br />

äquivalenten Ausdruck im Portugiesischen findet und andererseits auf<br />

Paraphrasierungsschwierigkeiten stoβen kann.<br />

Das Deutsche wirkt, wie schon angedeutet, in den festen Verbindungen aus Adjektiv und<br />

Verb plastischer, räumlicher und anschaulicher. Schlieβlich sei noch zu betonen, dass in den<br />

portugiesischen Übersetzungen – wenn die syntaktische Struktur des Deutschen nicht erhalten<br />

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