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1. Einleitung 1.1. Der Untersuchungsvorgang Die vorliegende ...

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<strong>1.</strong> Eine erste Untergruppe bilden „lokal-relationale Verben“, d.h. ihnen ist auch das<br />

Merkmal /+RAUM/ zuzuschreiben. In dieser Gruppe sind folgende Verben zu registrieren: liegen<br />

und stehen. Gemäβ dieser Einteilung ist den Verben ein weiteres Merkmal zuzuordnen:<br />

/+NULLPUNKT/. Im Zusammenhang mit diesem Merkmal werden die Verben durch Merkmale wie<br />

/±VERTIKALITÄT/ bzw. /±HORIZONTALITÄT/ modifiziert. Unter diesen Verben kann man eine<br />

weitere Unterteilung durchführen, sodass man die Verben unterscheidet, bei denen der<br />

entsprechende Handlungsträger sich durch das Merkmal /+PERSON/ bzw. /+GEGENSTAND/ 19<br />

auszeichnet.<br />

2. Eine weitere Subkategorie der Zustandsverben wird von „temporal-relationale Verben“<br />

gebildet. In diese Gruppe fällt das Verb weilen. <strong>Die</strong>ses Verb zeichnet sich demnach auβerdem<br />

durch die Merkmale /+ZEIT/ bzw. /+KONTINUITÄT/ aus und bezieht sich demnach auf<br />

Sachverhalte, die in der Relation „Zeit-Zustand“ bestehen.<br />

3. Ein weiteres Verb, das eine Subklassifizierung der Zustandsverben zulässt, ist das<br />

Dispositionsverb haben. <strong>Die</strong>ses Verb zeichnet sich also durch das Merkmal /+DISPOSITION/ aus<br />

und ist unter den „possessiv-relationalen Verben“ einzuordnen. Bei dieser Subkategorie darf nicht<br />

auβer Acht gelassen werden, dass der Terminus „possessiv“ nicht unbedingt mit dem Aspekt<br />

„Besitz“ kongruent ist. Hier lehne ich mich ebenfalls an GERHLING und ORTHEN an, die der<br />

Ansicht von BENDIX (1966, 1971) folgen: „<strong>Der</strong> Terminus „Possessiv-relationale Zustandsverben“<br />

darf nicht zu der Ansicht verleiten, bei derartigen Verben sei stets ein ‚Besitz’ oder dergleichen<br />

Bedingung. Aus diesem Grund haben wir auch den verantwortlichen Funktor /HABEN/ genannt.<br />

Wir lehnen uns damit in erster Linie an die Konzeption von Bendix [...] an [...]. Er beschreibt die<br />

‚Have’-Relation als eine fundamentale, ‚universale’ sprachliche Komponente und macht auch die<br />

Beziehung zu den Zustandsverben deutlich.“ 20 Auch bei WEINRICH wird deutlich, dass es sich bei<br />

diesem Verb eindeutig um ein Zustandsverb handelt, welches sich von anderen transitiven Verben<br />

folgendermaβen unterscheidet: „Es erweist sich nun, daβ Objekte, die zu dem Verb haben<br />

hinzutreten können, in verschiedener Hinsicht ein anderes Verhalten zeigen als die Objekte der<br />

transitiven Verben. [...] Auf Habitus-Objekte greift das Subjekt nicht wie auf transitive Objekte [...]<br />

19<br />

Unter dem Begriff bzw. Merkmal /+GEGENSTAND/ sind abstrakte und nicht-abstrakte Gegenstände zu verstehen.<br />

20<br />

GERLING/ ORTHEN (1979), S. 75<br />

17

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