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Teilkonzept-Erneuerbare-Energien - Ingelheim

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Hydrothermale Lagerstätten mit einer Temperatur von unter 100 °C werden zu Heizzwecken<br />

genutzt. Hierbei entzieht ein Wärmetauscher dem geförderten Thermalwasser geothermische<br />

Energie, die dann beispielsweise über ein Wärmenetz zu Heizzwecken genutzt wird. Je nach<br />

Temperaturniveau der Wärmenutzung ist eine Temperaturanhebung mittels einer Wärmepumpe<br />

notwendig.<br />

Thermalwassertemperaturen ab ca. 100 °C können auch zur Stromproduktion genutzt werden.<br />

Hierzu werden spezielle Dampfkraftprozesse, wie der Organic Rankine Cycle (ORC) oder<br />

das Kalina-Verfahren, angewendet.<br />

Petrothermale Systeme nutzen als Hot dry Rock-System (HDR) in Tiefen von um die<br />

5.000 Metern die hohe Temperatur von ca. 150 - 250 °C kristalliner Gesteine (Gneis oder<br />

Granit). Da natürliche Wasservorkommen in solchen Tiefen sehr selten und oft nicht in ausreichender<br />

Menge vorzufinden sind, können Petrothermale Lagerstätten ausschließlich mit<br />

Hilfe von Stimulationsmaßnamen erschlossen werden. Dies erfolgt mittels Verpressen von<br />

Wasser in eine Injektionsbohrung unter hohem Druck, durch das ein Risssystem im Gestein<br />

erzeugt wird (hydraulic fracturing). Dieses Risssystem wird dann als künstlicher Wärmetauscher<br />

genutzt, durch das Wasser geleitet und anschließend das sich erwärmte Wasser über<br />

eine oder mehrere Produktionsbohrungen zur <strong>Energien</strong>utzung wieder zu Tage gefördert wird.<br />

Bei petrothermalen Systemen wird die geothermische Energie üblicherweise primär zur<br />

Stromerzeugung genutzt. Zur Sicherstellung eines wirtschaftlichen Betriebs sollte aber auch<br />

der größtmögliche Teil der Georestwärme genutzt werden.<br />

Petrothermale Systeme sind standortunabhängig erschließbar. Es besteht kein „Fündigkeitsrisiko“<br />

wie bei hydrothermalen Systemen – man muss nur entsprechend tief bohren. Nach<br />

(Paschen, Oertel, & Grünwald, 2003) entfallen über 95 % der verfügbaren geothermischen<br />

Energie auf kristalline Gesteine und damit können HDR-Systeme in Zukunft eine interessante<br />

Möglichkeit zur nachhaltigen und grundlastfähigen <strong>Energien</strong>utzung bieten. Allerdings befindet<br />

sich diese Technologie noch in der Entwicklungs- und Erprobungsphase und in Deutschland<br />

ist noch kein Petrothermales System realisiert. Daher wird bei der nachfolgenden Potenzialanalyse<br />

das Potenzial dieser Technik nicht berücksichtigt.<br />

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