Teilkonzept-Erneuerbare-Energien - Ingelheim
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Ein weiteres spezielles Dampfkraftverfahren ist der Kalina-Prozess, bei dem als Arbeitsmittel<br />
ein Wasser-Ammoniak-Gemisch eingesetzt wird. Bei der Verdampfung entsteht ein ammoniakreicher<br />
Dampf, der eine Turbine antreibt. Wegen des Einsatzes des umweltgefährdenden<br />
Ammoniaks ist eine erhöhte Sicherheitsanforderung erforderlich.<br />
Für den wirtschaftlich optimalen Betrieb eines geothermischen Kraftwerkes sollte neben der<br />
Stromerzeugung auch eine größtmögliche Menge der Georestwärme vermarktet werden<br />
(Kraft-Wärme-Kopplung). Daher ist bei der Standortwahl eines geothermischen Kraftwerkes<br />
neben den geologischen Gesichtspunkten darauf zu achten, dass im Umfeld der Anlage eine<br />
geeignete Wärmesenke (Wärmeverbraucher) zur Verfügung steht.<br />
Oberflächennahe Geothermie<br />
Die Nutzung von Erdwärme bis zu einer Tiefe von 400 Metern wird unter dem Begriff der<br />
oberflächennahen Geothermie zusammengefasst. In diesem Anwendungsbereich wird Erdwärme<br />
auf vergleichsweise niedrigem Temperaturniveau von bis zu 20 °C erschlossen, welche<br />
zur Gebäudeheizung oder -kühlung eingesetzt werden kann. Üblicherweise besteht ein<br />
System zur Nutzung von oberflächennaher Geothermie aus den Elementen Wärmequellenanlage,<br />
Wärmepumpe und Wärmesenke.<br />
Wärmequellenanlagen als geschlossenes System können in horizontal verlegte Erdwärmekollektoren<br />
und vertikale Erdwärmesonden unterschieden werden. Bei beiden Varianten zirkuliert<br />
ein Wärmeträgermedium innerhalb des Systems (meistens ein Wasser-<br />
Frostschutzmittelgemisch), das auch als Sole bezeichnet wird. Dieses entzieht dem Erdreich<br />
die Wärmenergie.<br />
Erdwärmekollektoren werden in geringer Tiefe von ca. ein bis zwei Metern unter der Erde<br />
verlegt. Es ist allerdings darauf zu achten, die Kollektoren unterhalb der Frostgrenze anzubringen.<br />
Ein Kollektorsystem hat einen vergleichsweise hohen Platzbedarf. Selbst bei energetisch<br />
sanierten Neubauten ist der Flächenbedarf immer höher als die zu beheizende Gebäudenutzfläche.<br />
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