Teilkonzept-Erneuerbare-Energien - Ingelheim
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1.3.1.2 Wärme aus der Außenluft<br />
Die Umgebungsluft ist eine Ressource, die unbegrenzt zur Verfügung steht und auch ohne<br />
Genehmigung genutzt werden kann. Auch können Anlagen zur Nutzung der Außenluft (unabhängig<br />
vom Vorhandensein eines Grundstückes) installiert werden und die Installation ist<br />
relativ einfach und preiswert, da z. B. keine Erd- oder Bohrarbeiten wie bei der Geothermie<br />
notwendig sind.<br />
Zur Nutzung der Wärme aus der Außenluft wird diese von einem Ventilator angesaugt und<br />
durch den Verdampfer einer Wärmepumpe geblasen. Der Luft wird hierdurch Wärme entzogen,<br />
die diese an das Arbeitsmittel der Wärmepumpe abgibt. Die abgekühlte Außenluft wird<br />
anschließend wieder in die freie Umgebung ausgeleitet.<br />
Die Wärmepumpe ist für eine bestimmte Minimaltemperatur dimensioniert. Diese ist als<br />
Norm-Außentemperatur definiert und ist das tiefste Zweitagesmittel, welches in 20 Jahren<br />
zehn Mal erreicht wird und liegt bei - 12 °C (DIN EN 12831 - Beiblatt 1, 2004). Das Jahresmittel<br />
der Außentemperatur liegt bei 10,2 °C und ist wohl wegen der Nähe zum Rhein vergleichsweise<br />
hoch. Die Werte sind für die Stadt Bingen, da <strong>Ingelheim</strong> am Rhein im erwähnten<br />
Beiblatt nicht explizit aufgelistet wird.<br />
Moderne Anlagen arbeiten bei integrierter Abtaueinrichtung zuverlässig bis zu einer Außentemperatur<br />
von bis zu – 15 °C. Sollte die erzeugte Wärmeleistung nicht ausreichend sein um<br />
den Wärmebedarf des Gebäudes zu decken, ist in dem System ein Elektroheizstab integriert,<br />
der im Bedarfsfall die Wärmeerzeugung unterstützt.<br />
1.3.1.3 Umweltwirkung<br />
Beim Einsatz von Geothermie-Anlagen kommt es zu einer lokal begrenzten Temperaturabsenkung<br />
des Bodens, bis sich ein thermisches Gleichgewicht einstellt. Dies hat bei der tiefen<br />
Geothermie und der oberflächennahen Geothermie mittels Erdwärmesonden keinen negativen<br />
Einfluss auf Lebewesen und Pflanzen, da diese in den betroffenen Bodentiefen nicht vorkommen.<br />
Erdwärmekollektoren allerdings, die nur wenige Meter unter der Erdoberfläche installiert<br />
sind, können theoretisch die Bodenfauna, wie z. B. Wurzeln oder Regenwürmer, ne-<br />
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