Teilkonzept-Erneuerbare-Energien - Ingelheim
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Die Stadt <strong>Ingelheim</strong> liegt demnach nicht unmittelbar in einem möglichen Bereich mit hydrothermalen<br />
Ressourcen. Allerdings beruht auch diese Karte wieder nur auf wenige Explorationsdaten<br />
und kann daher nur eingeschränkt genutzt werden.<br />
Das Stadtgebiet <strong>Ingelheim</strong> liegt innerhalb der geologisch–tektonischen Einheit des Mainzer<br />
Beckens. Im Mainzer Becken wird vermutet, dass unterhalb der erdgeschichtlichen Ablagerungen<br />
des Quartär und Tertiär sogenanntes „Rotliegend“ zu finden ist. Rotliegend ist eine<br />
Gesteinseinheit im Erdgeschichtlichen Zeitinterwall des Perm-Systems – wurde also vor etwa<br />
300 bis 260 Mio. Jahren abgelagert. Für eine geothermische Nutzung müssen innerhalb der<br />
Sedimente Gesteinsarten mit einer hohen Permeabilität (Durchlässigkeit von Flüssigkeiten<br />
oder Gase), wie z. B. Sandstein oder Konglomeratgestein, vorhanden sein. Rotliegend-<br />
Sedimente können grundsätzlich für eine tiefengeothermische Nutzung interessanter sein, allerdings<br />
tritt nach (Sass & Bär, 2008) auch eine stark variierende Permeabilität auf.<br />
Die Bohrung OLM 1 in Nieder-Olm – südöstlich von <strong>Ingelheim</strong> liegend – hat eine Endteufe<br />
von etwa 3.100 Metern und liegt nach (Habicht, 1963) noch im Unter-Rotliegend. Über die<br />
Mächtigkeit sowie der homogenen Verteilung dieser Schicht im Mainzer Becken kann keine<br />
genaue Aussage getroffen werden.<br />
Im Bereich der Bohrung OLM 1 wurde nach (Herr, 2007) ein geothermischer Gradient von<br />
etwa 43 Kelvin pro Kilometer festgestellt. Damit herrscht in 3.000 m eine für die Stromproduktion<br />
ausreichende Temperatur von ca. 140 °C. Über das Vorhandensein eines geeigneten<br />
Wasservorkommens sind jedoch keine Informationen verfügbar.<br />
Eine umfassende Übertragung des ermittelten Temperaturgradienten der Bohrung OLM 1 auf<br />
weitere Gebiete des Mainzer Beckens sowie des Stadtgebietes von <strong>Ingelheim</strong> ist allerdings<br />
nicht möglich – die Ergebnisse der Bohrung Olm 1 stellen vielmehr nur einen ersten positiven<br />
Hinweis auf vorhandene Temperaturen im weiteren Einzugsgebiet der Stadt <strong>Ingelheim</strong> für<br />
die energetischen Nutzung der Tiefengeothermie dar.<br />
Um abschließende Aussagen über die Möglichkeit hydrothermaler Nutzungen im Stadtgebiet<br />
<strong>Ingelheim</strong> zu machen, sind weitere geologische Untersuchungen und Explorationsmaßnahmen<br />
notwendig.<br />
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