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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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ANALYSE BESTEHENDER TESTVERFAHREN 5<br />

Das „Intercultural Sensitivity Inventory“ (ICSI) von BHAWUK UND BRISLIN (1992) wurde mit<br />

dem Ziel entwickelt, die Fähigkeit von Personen <strong>zur</strong> Verhaltensmodifikation zu messen. Die<br />

Autoren gehen bei der <strong>Entwicklung</strong> des ICSI davon aus, dass Menschen im Ausland dann<br />

erfolgreich sind, wenn sie sich in die Lage von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen<br />

können und bereit sind ihr Verhalten zu ändern. Besonders heben sie die Fähigkeit von<br />

Menschen hervor, eigenes Verhalten an kulturelle Gegebenheiten anpassen zu können. Dies<br />

werten sie als Zeichen <strong>interkultureller</strong> Sensitivität, die wiederum als Indikator für interkulturellen<br />

Erfolg gesehen wird. Als theoretische Konzepte ziehen sie die Dimensionen Individualismus<br />

und Kollektivismus von HOFSTEDE (1980) sowie „open-mindedness" und „flexibility"<br />

nach KEALEY UND RUBEN (1983) heran. Das Instrument besteht aus 46 Items <strong>zur</strong> Feststellung<br />

des Verhaltens in fremdkulturellen Situationen und misst a) das Verständnis für unterschiedliche<br />

Verhaltensweisen abhängig von der Interaktion mit einer individualistischen oder kollektivistischen<br />

Kultur, b) die Offenheit hinsichtlich Unterschieden in der Begegnung mit anderen<br />

Kulturen und c) die Flexibilität, sich in ungewohnter und nicht vertrauter Umgebung anders<br />

zu verhalten. Gute Reliabilitäts- und Validitätswerte sprechen für den Einsatz der Dimensionen<br />

Kollektivismus und Individualismus und eine Verbesserung des <strong>Tests</strong> durch die Kombination<br />

mit den Skalen „open-mindedness" und „flexibility". Der ICSI kann darüber hinaus effektiv<br />

hoch interkulturelle von durchschnittlich interkulturellen Personen unterscheiden.<br />

In Bezug auf das Zusatzstudium „Internationale Handlungskompetenz“ ist hier zu konstatieren,<br />

dass das ICSI methodischen Anforderungen durchaus gerecht wird. Inhaltlich gesehen<br />

basiert dieser Test allerdings auf den theoretischen Annahmen von HOFSTEDE (1980), so<br />

dass sich das Testdesign nicht ohne weiteres auf Verfahren mit anderen theoretischen Hintergründen<br />

übertragen lässt. Da der Fokus im Zusatzstudium „Internationale Handlungskompetenz“<br />

nicht explizit auf einer Differenzierung zwischen individualistischen und kollektivistischen<br />

Kulturen im Hofstede‘schen Sinne beruht, erscheint es hier wenig sinnvoll einen Test<br />

zu verwenden, der sich auf diesen Ansatz stützt.<br />

2.1.2 Selbsteinschätzungstests<br />

Innerhalb der Literatur <strong>interkultureller</strong> Forschung findet man weiterhin <strong>Tests</strong> in Form von<br />

Selbsteinschätzungen. Diese <strong>Tests</strong> haben sich in der Praxis der Personalauswahl jedoch<br />

nicht bewährt: „[…] the way people see themselves and assess their own competencies is<br />

often very different from the way they are seen and assessed by others“ (KEALEY, 1996, S.<br />

95). Sie sind eher für einen Einsatz innerhalb einer Personalentwicklungsmaßnahme geeignet,<br />

da sie helfen, die persönlichen Stärken und Schwächen hinsichtlich <strong>interkultureller</strong>

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