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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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ANALYSE BESTEHENDER TESTVERFAHREN 6<br />

Handlungskompetenz zu identifizieren. Häufig werden diese auch als Instrument in interkulturellen<br />

Trainings angewandt. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass Instrumente, die mit<br />

Selbsteinschätzungen <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz arbeiten, die Gefahr<br />

einer gewissen Verzerrung durch soziale Erwünschtheit bergen (TRIANDIS, CHEN &<br />

CHAN, 1998). Damit ist gemeint, dass Personen nicht unbedingt ihre eigene Meinung wiedergeben,<br />

sondern Antworttendenzen in Richtung der von ihnen antizipierten sozial erwünschten<br />

Antwort zeigen.<br />

Das „Cross-Cultural Adaptability Inventory“ (CCAI) von KELLY UND MEYERS (1992) ist ein<br />

Beispiel für einen Test <strong>zur</strong> Selbsteinschätzung der persönlichen interkulturellen Anpassungsfähigkeit,<br />

der primär zu Trainingszwecken eingesetzt werden soll. Er zielt auf die <strong>Erfassung</strong><br />

der persönlichen Stärken und Schwächen hinsichtlich <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz,<br />

um darauf aufbauend individuelle Fähigkeiten weiterzuentwickeln und Wissen zu erwerben.<br />

Der CCAI macht keine Vorhersagen über zukünftigen Auslandserfolg, sondern ist als Instrument<br />

für interkulturelles Lernen gedacht, das der persönlichen Entscheidungshilfe dient, im<br />

Ausland tätig zu werden oder nicht.<br />

Das CCAI umfasst 50 Items, die auf den Subskalen Emotionale Stabilität, Flexibilität/Offenheit,<br />

Persönliche Selbständigkeit und Wahrnehmungsschärfe von den Probanden<br />

beantwortet werden. Die Selbsteinschätzung wird dabei auf einer 6er-Rating Skala von (1)<br />

„absolut nicht zutreffend auf meine Person“ bis (6) „absolut zutreffend auf meine Person“<br />

vorgenommen. Das Instrument besitzt eine Reliabilität von 0,89 und wird von den Autoren<br />

als valide erachtet, ohne dass sie jedoch die empirische Beweisführung erbringen.<br />

Da der CCAI ein Test <strong>zur</strong> Selbsteinschätzung ist, verfolgt er ein anderes Ziel als ein Test, der<br />

im Zusatzstudiengang an der Universität Regensburg eingesetzt und im Rahmen der Evaluation<br />

die Leistungen der Studenten objektiv erfassen soll. Zudem sind methodische Zweifel<br />

angebracht, die sich zum einen auf die erwähnte Problematik der sozialen Erwünschtheit<br />

und zum anderen auf die fehlende Validierung des Instrumentes beziehen. Aus diesen<br />

Gründen wird auch der CCAI von KELLY UND MEYERS (1992) für einen Einsatz im Zusatzstudium<br />

als ungeeignet erachtet.<br />

2.1.3 Attributionstests<br />

Die dritte Kategorie <strong>interkultureller</strong> Testverfahren umfasst so genannte Attributionstests.<br />

Attributionstests bestehen aus kritischen Interaktionssituationen (vgl. Kap. 3.1.2) zwischen 2<br />

Kulturen, die von den Probanden gelöst werden müssen. Sie sind dadurch kulturspezifisch

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