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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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THEORETISCHE GRUNDLAGEN FÜR DIE ENTWICKLUNG DES TIHK 22<br />

Zerlegung in Komponenten scheint hier geeignet, um das Konstrukt interkulturelle Handlungskompetenz<br />

greifbarer zu machen. Im Folgenden ist die Einteilung <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz<br />

in Anlehnung an HERBRAND (2000) dargestellt, da dessen Definition sich mit<br />

der von THOMAS (in Druck) deckt.<br />

1. Kognitive Dimension<br />

Unter die kognitive Dimension <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz fällt hier das Wissen um<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Kulturen, was dazu beiträgt, die Komplexität<br />

einer Kultur zu verstehen. Dazu gehören das Erkennen, Einschätzen und Strukturieren einer<br />

kulturellen Überschneidungssituation (DADDER, 1987). Analog hierzu führt THOMAS (in Druck)<br />

in seiner Definition die Aspekte des Erfassens und Urteilens in der interkulturellen Überschneidungssituation<br />

an.<br />

2. Affektive Dimension<br />

Neben der persönlichen Einstellung zu interkulturellen Kontakten sind Eigenschaften wie<br />

Empathiebereitschaft, Offenheit, Toleranz und Geduld von zentraler Bedeutung. Diese Eigenschaften<br />

sind auch in den zuvor dargestellten Eigenschaftslisten zu finden (vgl. Kap.<br />

3.2.3) und beziehen sich auf eine positive Einstellung zum fremdkulturellen Interaktionspartner.<br />

Die Sensibilität für die Sichtweise und Emotionen des fremdkulturellen Partners werden<br />

ebenfalls zu dieser Dimension gerechnet. Die Parallele kann auch hier wieder <strong>zur</strong> Definition<br />

von THOMAS (in Druck) gezogen werden, der von der Würdigung fremdkultureller Einflüsse<br />

spricht.<br />

3. Verhaltensbezogene Dimensionen<br />

Interkulturelles Wissen und interkulturelle Sensibilität bedürfen einer Ergänzung durch Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten auf der Verhaltensebene, um effektiv mit Menschen einer anderen<br />

Kultur interagieren und die aus kultureller Andersartigkeit resultierenden Probleme und Konflikte<br />

bewältigen oder von vorneherein vermeiden zu können. An dieser Stelle spricht<br />

THOMAS (in Druck) von der Fähigkeit kulturelle Bedingungen und Einflussfaktoren produktiv<br />

zu nutzen, um synergieträchtige Formen der Zusammenarbeit, des Zusammenlebens und<br />

handlungswirksamer Orientierungsmuster zu entwickeln.<br />

Die dargestellte Einteilung in kognitive, affektive und behaviourale Dimensionen betont die<br />

verschiedenen Ebenen <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz und verdeutlicht damit die<br />

Komplexität der sich abspielenden Prozesse innerhalb interkulturellen Begegnungen. Bei der<br />

<strong>Entwicklung</strong> <strong>eines</strong> <strong>Tests</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz sollte daher<br />

dieser Aspekt nicht außer Acht gelassen werden.

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