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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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ZUSAMMENFASSUNG 94<br />

8 Zusammenfassung<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde im Rahmen der Evaluation des Zusatzstudiums „Internationale<br />

Handlungskompetenz“ an der Universität Regensburg ein Test <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> <strong>interkultureller</strong><br />

Handlungskompetenz (TIHK) mit einer Parallelform konstruiert. Der TIHK hatte zum<br />

Ziel, den Lernzuwachs der Studierenden im Zusatzstudiengang zu erfassen und Aufschluss<br />

über die Güte des Studienganges zu ermöglichen.<br />

Als Indikator für interkulturelle Handlungskompetenz diente die Fähigkeit zum interkulturellen<br />

Perspektivenwechsel, die bei der Betrachtung verschiedener Untersuchungen zu <strong>interkultureller</strong><br />

Handlungskompetenz als zentrale Voraussetzung für interkulturellen Handlungserfolg<br />

erachtet wird. Der Grundgedanke der isomorphen Attributionen von TRIANDIS (1975, 1977)<br />

bietet sich in diesem Zusammenhang als geeignetes Konzept <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> des Perspektivenwechsels<br />

an. Eine Methode, kulturisomorphe Attributionen zu fördern, stellt der Culture<br />

Assimilator dar. Aus diesem Grund wurden in der vorliegenden Arbeit kritische Interaktionssituationen<br />

der Culture Assimilator USA (MÜLLER & THOMAS, 1995), England (SCHMID, 1999)<br />

und Indonesien (MARTIN, 2000) <strong>zur</strong> <strong>Entwicklung</strong> des TIHK und der Parallelform ausgewählt.<br />

Demzufolge wurde die im Theorieteil hervorgehobene Fähigkeit des Perspektivenwechsels<br />

als Indikator für interkulturelle Handlungskompetenz durch isomorphes Attribuieren messbar<br />

gemacht.<br />

Der TIHK wurde in 2 Durchgängen an insgesamt 119 Studenten aller Fachrichtungen entwickelt.<br />

Das Resultat sind 2 parallele Testformen zu je 8 Aufgaben (kritische Interaktionssituationen).<br />

Nach testtheoretischen Gütekriterien (innere Konsistenz: Test A: c = 0,75; Test B =<br />

0,74 und Paralleltest-Reliabilität: c = 0,98) handelt es sich hierbei um einen einwandfreien<br />

Test, der hinsichtlich der Prüfung der Äquivalenzkriterien auf Parallelität zufrieden stellende<br />

Ergebnisse erzielen konnte. Damit liefert der TIHK wie er in dieser Arbeit vorliegt, ein praktikables<br />

Messinstrument <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> des interkulturellen Perspektivenwechsels als Indikator<br />

für interkulturelle Handlungskompetenz. Er zeichnet sich durch seine einfache Handhabung<br />

aus, die mit einem nur geringen technischen und ökonomischen Aufwand verbunden ist. Mit<br />

Hilfe <strong>eines</strong> kritischen Cut-off- Wertes kann eine Aussage getroffen werden, ob die zu testende<br />

Person eine Disposition zu <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz und damit zu kulturadäquaten<br />

Handeln besitzt oder nicht. Die Ergebnisse der Validierung, wonach das Antwortverhalten<br />

im Test mit dem im Rollenspiel gezeigten Verhalten der Probanden übereinstimmt,<br />

sprechen für die Gültigkeit des Instruments, so dass das Resultat des dargestellten <strong>Entwicklung</strong>sprozesses<br />

eine hinreichend reliable und valide Testform <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> <strong>interkultureller</strong><br />

Handlungskompetenz ist.

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