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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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THEORETISCHE GRUNDLAGEN FÜR DIE ENTWICKLUNG DES TIHK 18<br />

Eine im Rahmen personalistischer Ansätze viel zitierte Studie ist die von HAMMER,<br />

GUDYKUNST UND WISEMAN (1978), die mittels Faktorenanalyse 24 Persönlichkeitseigenschaften<br />

auf 3 allgemeine Verhaltenskomponenten <strong>zur</strong>ückführen konnte. Dieser Analyse zufolge<br />

sind die Dimensionen „Fähigkeit <strong>zur</strong> psychologischen Stressbewältigung“, „Fähigkeit <strong>zur</strong> effektiven<br />

Kommunikation“ und „Fähigkeit zum Aufbau interpersonaler Beziehungen“ entscheidend<br />

für interkulturelle Effektivität, was von HAMMER (1987) repliziert werden konnte.<br />

Als weitere empirisch gut überprüfte Persönlichkeitseigenschaften sind die Konzepte<br />

„category width“ (DETWEILER, 1978) und „open-mindedness“ (KEALEY & RUBEN, 1979) erwähnenswert.<br />

Beide Konzepte beschreiben, zu welchem Grad eine Person für neue und<br />

abweichende Ideen und Reize offen ist, wozu auf empirischer Ebene ein Zusammenhang mit<br />

erfolgreichem interkulturellem Handeln hergestellt werden konnte. Besonders hervorzuheben<br />

ist in diesem Zusammenhang die einschlägige Studie von KEALEY UND RUBEN (1979). Die<br />

Autoren konnten neben „open-mindedness“ 6 weitere Fähigkeiten für interkulturellen Erfolg<br />

generieren: „display of respect“, „interaction posture“, „empathy“, „role behaviour“, „interaction<br />

management“ und „tolerance for ambiguity“.<br />

An dieser Stelle wird noch auf die in Deutschland erschienene Auflistung von DELKESKAMP<br />

(1991) hingewiesen. Sie nennt „Interaktionsfreudigkeit“, „Flexibilität“, „Selbstsicherheit“, „eigenkulturelle<br />

Bewusstheit“, „Stresstoleranz“, „Fähigkeit Widersprüchlichkeiten zu ertragen“<br />

und „Empathie“ als relevante Faktoren und kommt damit den amerikanischen Veröffentlichungen<br />

sehr nahe.<br />

Bei Betrachtung des personalistischen Ansatzes wird trotz einiger Gemeinsamkeiten deutlich,<br />

welche unterschiedlichen Auffassungen <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz innerhalb<br />

der Forschergemeinde existieren. Neben den in dieser Arbeit erwähnten mehrmalig identifizierten<br />

Eigenschaften Offenheit, Empathie und Ambiguitätstoleranz (Fähigkeit Widersprüchlichkeiten<br />

bzw. Unsicherheiten zu ertragen) wird an anderer Stelle vor allem eine Fähigkeit<br />

als zentrale Voraussetzung für kompetentes interkulturelles Handeln von verschiedenen Forschern<br />

hervorgehoben: die „Fähigkeit zum Perspektivenwechsel“ (vgl. KIM, 1991; KIM &<br />

RUBEN, 1988; TAYLOR, 1994; BRISLIN, LANDIS & BRANDT, 1983 etc.). Darunter wird allgemein<br />

die Fähigkeit einer Person verstanden, multiple Perspektiven einzunehmen und für ihr Handeln<br />

berücksichtigen zu können.<br />

So wird z.B. auch bei THOMAS ET AL. (1997) neben dem kulturspezifischen Wissen, die generelle<br />

Fähigkeit <strong>zur</strong> Übernahme der Sichtweise einer anderen Person in einer kulturellen<br />

Überschneidungssituation als unbedingt erforderlich erachtet. TAYLOR (1994) dagegen beschreibt<br />

interkulturelle Handlungskompetenz als transformatives und adaptives Konstrukt,

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