Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

DIE PRAKTISCHE ENTWICKLUNGSARBEIT 64
6.2.4 Die Aufgabenpaarung
Zur Aufgabenpaarung wird in der vorliegenden Arbeit zwischen 2 Items der Skalen B und C
entschieden (vgl. Kap. 5.2.5), die hinsichtlich des Kulturstandards dem jeweiligen Item aus
Test A bezüglich Schwierigkeit und Trennschärfe am ehesten entsprechen.
Aufgrund der geringen Trennschärfe werden zunächst die Aufgaben der amerikanischen
Kulturstandards 4, 5 und 11 (c = 0,90, c = 0,89, c = 0,81) aus Test A eliminiert. Es verbleiben
9 Items, für die es im nächsten Schritt Aufgabenpaarlinge zu finden gilt. Bei der
Aufgabenpaarung wird darauf geachtet, dass die Schwierigkeitsindices und die
Trennschärfenwerte der resultierenden Skalen in etwa gleich sind. Nach LIENERT UND RAATZ
(1994) ist die Begünstigung der Trennschärfe bei heterogenen Aufgaben sinnvoller. Die
Tatsache, dass es sich beim vorliegenden TIHK jedoch um strukturhomogene Aufgaben
handelt (es gibt nur kritische Interaktionssituationen in diesem Test), würde für eine
Bevorzugung der Schwierigkeit der Aufgaben sprechen. Hohe Trennschärfenwerte dagegen
haben generell einen positiven Einfluss auf die innere Konsistenz von Testskalen (LIENERT &
RAATZ, 1994), was wiederum auf eine Begünstigung der Trennschärfe hindeuten würde. Die
Entscheidung bleibt demnach bei der Autorin, die sich an dieser Stelle auf eine Bevorzugung
der Trennschärfe zugunsten einer hohen inneren Konsistenz festlegt. Das Ergebnis der
Aufgabenpaarung unter Berücksichtigung von Trennschärfe und Schwierigkeitsindex sieht
wie folgt aus:
Test A P c Test B P c
A1 60,56 0,91 B1 38,57 0,82
A2 48,61 0,94 B2 40,85 0,93
A4 64,79 0,92 C3 56,34 0,96
A5 35,21 0,91 B8 28,17 0,89
A7 61,11 0,94 B6 76,06 0,93
A8 44,44 0,92 B7 54,93 0,92
A9 56,94 0,93 B12 80,28 0,91
A10 80,56 0,96 B9 49,30 0,94
A11 79,17 0,95 C10 80,00 0,92
P= Schwierigkeit, c = Trennschärfe
Tabelle 12: Auswahl der Items für den Paralleltest aufgrund der Aufgabenpaarung
Da neben Trennschärfe und Schwierigkeit, den im Methodenteil dieser Arbeit vorgestellten
Äquivalenzkriterien eine entscheidende Rolle bei der Konstruktion von Paralleltests zukommt,
werden zur Aufgabenpaarung die Verteilungskennwerte (Mittelwert, Standardabweichung)
und die innere Konsistenz ebenfalls berücksichtigt. Zur Auswahl der Aufgaben aus