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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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ANALYSE BESTEHENDER TESTVERFAHREN 7<br />

konzipiert und nicht auf andere Kulturen übertragbar. In der Mehrzahl der Fälle werden diese<br />

Testverfahren <strong>zur</strong> Evaluation von interkulturellen Trainings eingesetzt (vgl. WELDON ET AL.,<br />

1975; CUSHNER, 1989; LAYES, 1995; HENTSCHEL, 2001). Vereinzelt werden kritische Interaktionssituationen<br />

auch verwendet, um die Fähigkeit kulturisomorpher Attributionen in interkulturellen<br />

Begegnungen zu messen (BHAWUK, 1998). Indem der Testperson offene Antwortmöglichkeiten<br />

oder die Auswahl aus mehreren Antwortalternativen angeboten werden,<br />

verringert sich hier das Problem der sozialen Erwünschtheit ganz entscheidend (TRIANDIS ET<br />

AL., 1998).<br />

Der „Test of Intercultural Sensitivity” (TICS) von WELDON ET AL. (1975) kann hier als Beispiel<br />

<strong>eines</strong> Attributionstests angeführt werden. Er behandelt 25 kritische Interaktionssituationen<br />

zwischen schwarzen und weißen Amerikanern zum Abbau von Vorurteilen bei weißen<br />

Amerikanern der Mittelschicht gegenüber schwarzen Amerikanern der Unterschicht. Die<br />

Trainingsteilnehmer müssen sich hier, genau wie im Culture Assimilator, für eine Antwortalternative,<br />

die das Verhalten in der Situation am besten erklärt, entscheiden. Sie erhalten jedoch<br />

weder eine Rückmeldung noch erfahren sie Lösungsstrategien. Für die gewählte Antwortalternative<br />

bekommen die Trainingsteilnehmer die Punktzahl, die dem Prozentsatz der<br />

Schwarzen entspricht, die in einem Vortest ebenfalls diese Erklärungsalternative gewählt<br />

haben.<br />

Bei der Evaluation von Culture Assimilator Trainings ist es durchaus üblich, kritische Interaktionssituationen<br />

als Aufgaben im Sinne <strong>eines</strong> Leistungstests von den Trainingsteilnehmern<br />

lösen zu lassen (vgl. ALBERT, 1983; LANGE, 1994). In diesem Sinn ist der „Test of Intercultural<br />

Sensitivity“ von WELDON ET AL. (1975) eine sinnvolle Methode interkulturelle Kompetenzen<br />

zu erfassen. Allerdings handelt es sich hier um kritische Interaktionssituationen zwischen<br />

schwarzen und weißen Amerikanern, so dass diese nicht auf einen Test für deutsche Studenten<br />

übertragen werden können. Ferner ist es in diesem Zusammenhang erforderlich, für<br />

einen Studiengang, der interkulturelle Handlungskompetenz allgemein fördert, auch einen<br />

kulturallgemeinen Test einzusetzen und nicht wie im Fall des TICS, die Sensibilität für eine<br />

Kultur zu erfassen. Auch hier sind methodische Aspekte der Reliabilität und Validität zu bedenken,<br />

über die von den Autoren keine Aussage gemacht wird, die jedoch für einen Test<br />

<strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz unerlässlich sind.<br />

Die Klassifizierung <strong>interkultureller</strong> Testverfahren sowie die exemplarische Darstellung einiger<br />

Instrumente legen 2 Probleme offen, mit der die interkulturelle Diagnostik konfrontiert ist.<br />

Damit sind in Bezug auf das Konstrukt Schwierigkeiten auf der Kriterienebene einerseits so-

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