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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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ANALYSE BESTEHENDER TESTVERFAHREN 8<br />

wie Schwierigkeiten auf methodischer Ebene andererseits angesprochen, die im Folgenden<br />

skizziert werden.<br />

2.2 Zum Kriterienproblem <strong>interkultureller</strong> Diagnostik<br />

Aus der Analyse der Testverfahren wird deutlich, wie unterschiedlich sich die Herangehensweise<br />

an die <strong>Erfassung</strong> <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz in der interkulturellen Forschung<br />

gestaltet. BHAWUK und BRISLIN (1992) zufolge liegt die Schwierigkeit bei der <strong>Erfassung</strong><br />

<strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz im Auffinden geeigneter Indikatoren. Das<br />

wiederum liegt zum großen Teil im Konstrukt selbst begründet. Die mehrdimensionale Auffassung<br />

von <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz bietet zwar ein grobes Einteilungsraster,<br />

jedoch wird nichts darüber ausgesagt, anhand welcher Kriterien, Prädiktoren oder Indikatoren<br />

die einzelnen Dimensionen beschrieben und gemessen werden können. Trotz reger Forschungsbemühungen<br />

wird oft von einem „Kriterienproblem“ gesprochen (BENSON, 1978;<br />

TUCKER, 1974), zu dessen Lösung jedoch bis zum heutigen Zeitpunkt wenige Konzepte angeboten<br />

werden. Dieses Kriterienproblem äußert sich bereits in der Unterscheidung zwischen<br />

einer allgemeinen Fähigkeit, in interkulturellen Überschneidungsituationen kompetent<br />

zu agieren (interkulturelle Handlungskompetenz) und einer speziellen Fähigkeit, im Ausland<br />

erfolgreich im Auftrag <strong>eines</strong> Unternehmens zu arbeiten und zu handeln (<strong>interkultureller</strong><br />

Handlungserfolg).<br />

In diesem Zusammenhang differenzieren CUI UND AWA (1992) in ihrer Studie <strong>zur</strong> Messung<br />

<strong>interkultureller</strong> Effektivität zwischen „job performance“ und „cross-cultural adjustment“. Die<br />

Resultate ihrer Untersuchung zeigen, dass interkulturelle Anpassung und Leistungsfähigkeit<br />

nach der Selbsteinschätzung der Befragten signifikant korrelieren, so dass nach Meinung der<br />

Autoren, Anpassung an die Kultur sowie effektive Arbeitsleistung als zueinander in Beziehung<br />

stehende Aspekte zu verstehen sind. BENSON (1978) dagegen weist daraufhin, Arbeitsleistung<br />

nicht mit kultureller Anpassung zu verwechseln. Es handelt sich hier um 2 eigenständige<br />

Konzepte, auch wenn beide charakteristisch für interkulturelle Erfahrungen während<br />

Auslandsaufenthalten sind (HAMMER, 1989). Der Aspekt, im Ausland erfolgreich für eine Firma<br />

tätig zu sein, umfasst im Gegensatz zu der allgemeinen interkulturellen Handlungskompetenz<br />

auch andere Gesichtspunkte. So hängt der erfolgreiche Einsatz des Mitarbeiters im<br />

Ausland u.a. entscheidend von der Fachkompetenz, Vertrautheit mit der Unternehmenskultur<br />

oder Anpassung des (Ehe)-Partners ab (STAHL, 1998).

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