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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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KRITERIEN DER TESTENTWICKLUNG 28<br />

ment zu entwickeln, welches die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel bei Personen messen<br />

kann. Mit Hilfe des zu entwickelnden <strong>Tests</strong> sollen Aussagen darüber getroffen werden, ob<br />

Personen Perspektivenwechsel in einer interkulturellen Begegnung vollziehen können oder<br />

nicht. Diese Fähigkeit wird dann als eine Voraussetzung für interkulturelle Handlungskompetenz<br />

gewertet.<br />

4.2.1 Zur <strong>Erfassung</strong> des Perspektivenwechsels<br />

Bei der Fähigkeit zum Perspektivenwechsel handelt es sich, wie bereits erwähnt, um eine<br />

kognitive Fähigkeit. Da interkulturelle Handlungskompetenz jedoch auf mehreren Dimensionen<br />

zum Ausdruck kommt (vg. Kap. 3.2.5), ist es erstrebenswert in Bezug auf ihre <strong>Erfassung</strong><br />

auch affektive oder verhaltensbezogene Aspekte zu berücksichtigen. Aus diesem Grund wird<br />

bei der <strong>Erfassung</strong> des Perspektivenwechsels darauf geachtet einen Handlungsbezug herzustellen.<br />

Eine Möglichkeit, diesen Handlungsbezug bei der <strong>Erfassung</strong> des Perspektivenwechsels<br />

zu erreichen, ist die Berücksichtigung der Situation, in der Personen verschiedener Kulturen<br />

interagieren. Auf die Bedeutung der Situation in einer interkulturellen Begegnung wird<br />

in der Diskussion um die verschiedensten Facetten von interkulturellem Lernen, Verstehen<br />

oder Handeln allgemein hingewiesen. In diesem Zusammenhang betont THOMAS (in Druck),<br />

dass Erfahrungen in als kritisch erlebten interkulturellen Interaktionssituationen und den darauf<br />

folgenden Reaktionen der entscheidende Anstoß für das Entstehen dieses Lernprozesses<br />

sind. KRUMING (2000) dagegen hebt die Bedeutung der Situation im Speziellen für die<br />

Fähigkeit zum Perspektivenwechsel hervor: „Eine der entscheidenden Voraussetzungen,<br />

damit ein Perspektivenwechsel aktiviert wird, ist die Situation, in der die normalen erlernten<br />

Verhaltensmuster und Wertmaßstäbe nicht mehr anwendbar erscheinen“ (S. 43).<br />

Für die Berücksichtigung der Situation bei der <strong>Erfassung</strong> des Perspektivenwechsels spricht<br />

zudem auch die dieser Arbeit zugrunde liegende interaktionistische Sichtweise <strong>interkultureller</strong><br />

Handlungskompetenz: Da personale und situationale Aspekte interkulturelle<br />

Handlungskompetenz bedingen, ist die <strong>Erfassung</strong> einer (Personen)Fähigkeit in der Situation<br />

notwendig.<br />

Eine Möglichkeit, die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel unter Berücksichtigung der dargestellten<br />

Kriterien (interaktionistische Sichtweise <strong>eines</strong> mehrdimensionalen Konstrukts) zu<br />

erfassen, bietet die Methode der kritischen Interaktionssituationen (FLANAGAN, 1954), wie an<br />

den folgenden Ausführungen verdeutlicht wird.

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