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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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ANALYSE BESTEHENDER TESTVERFAHREN 10<br />

2.4 Zusammenfassung der Analyse<br />

Die Literatur hinsichtlich der Instrumente <strong>interkultureller</strong> Diagnostik ist durch das weitgehende<br />

Fehlen testdiagnostischer Erhebungen, die Vernachlässigung empirischer Forschung und<br />

un<strong>zur</strong>eichende Forschungsmethoden gekennzeichnet. Viele Studien entbehren einer empirischen<br />

Überprüfung der postulierten Prädiktoren und repräsentieren vielmehr das implizite<br />

Verständnis <strong>interkultureller</strong> Eignung der Autoren. Dazu kommt, dass häufig Prädiktoren gesucht<br />

werden, die mangelhaft oder gar nicht operationalisiert sind und denen keine Kriterien<br />

explizit zugrunde gelegt werden (STAHL, 1995).<br />

Das Problem, das sich auf Seiten der Messebene ergibt, lässt sich auf das Problem der Kriterien<br />

<strong>zur</strong>ückführen. Auch wenn die Bedeutung von <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz in<br />

den verschiedensten Studien <strong>interkultureller</strong> Psychologie einheitlich hervorgehoben wird, so<br />

herrscht wenig Einigkeit darüber, um welche Eigenschaften (Kriterien) es sich genau handelt.<br />

Einerseits werden hier Prädiktoren für interkulturellen Handlungserfolg identifiziert, andererseits<br />

geht es um hintergründige Dimensionen <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz, wie z.B.<br />

Persönlichkeitsmerkmale, Kommunikationskompetenzen oder -verhalten etc.<br />

Aus diesem Grund sind auch den beschriebenen Testverfahren jeweils unterschiedliche theoretische<br />

Annahmen zugrunde gelegt worden. Die dargestellten Messinstrumente sind <strong>zur</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> des TIHK im Rahmen der Evaluation des Studienganges „Internationale Handlungskompetenz“<br />

nicht zu übernehmen, da einerseits die verwendeten Methoden und Skalen<br />

sehr spezifisch auf den jeweiligen Test zugeschnitten sind. Andererseits sind die Kriterien<br />

der Testverfahren, die zum einen Persönlichkeitseigenschaften (vgl. ICSI von BHAWUK &<br />

BRISLIN, 1992; CCAI von KELLY & MEYERS, 1992) und zum anderen kulturspezifisches Wissen<br />

(vgl. TICS von WELDON ET AL. 1975) messen, für die <strong>Erfassung</strong> des Lernerfolges im Zusatzstudium<br />

nicht relevant.<br />

Da keine Einigkeit darüber herrscht, welche Prädiktoren interkulturelle Handlungskompetenz<br />

vorhersagen, wird im folgenden Kapitel dieses Konstrukt kritisch beleuchtet. Für die <strong>Entwicklung</strong><br />

<strong>eines</strong> <strong>Tests</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz (TIHK) werden Kriterien<br />

aus den theoretischen Befunden der interkulturellen Psychologie bzw. der kulturvergleichenden<br />

Psychologie abgeleitet, die hinreichend operationalisiert werden müssen, um darauf<br />

aufbauend eine geeignete Methode zu generieren.

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