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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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DISKUSSION 80<br />

eineinhalb bis 2 Stunden veranschlagt werden. Es ist leicht vorstellbar, dass die Motivation<br />

mit steigender Anzahl der Aufgaben nachlassen kann und deswegen zu befürchten ist, dass<br />

der Test weniger sorgfältig bearbeitet wird. Um aber valide Aussagen über die Fähigkeit zum<br />

Perspektivenwechsel treffen zu können, ist es erforderlich, dass der Proband die einzelnen<br />

Situationen sorgfältig liest und versucht, sich in sie hineinzuversetzen, bevor er eine Aussage<br />

über die Antwortalternativen treffen kann.<br />

7.2.2 Die Skalierung der Aufgaben<br />

Die Aufgaben des TIHK bestehen aus der Schilderung der kritischen Interaktionssituationen<br />

sowie jeweils 4 Antwortalternativen, die mögliche Gründe für das jeweilige Verhalten des<br />

fremdkulturellen Partners in der dargestellten Situation nennen. Die Antwortalternativen sind<br />

durch ein 4-stufige Skala mit den Ausprägungen „am meisten zutreffend“, „eher zutreffend“,<br />

„eher nicht zutreffend“ und am „wenigsten zutreffend“ gekennzeichnet und sollen von den<br />

Probanden im Hinblick auf ihre Güte in eine Rangreihe gebracht werden.<br />

Eine Schwierigkeit, die sich bei der Konstruktion von Skalen häufig ergibt, ist deren Abstufung:<br />

„Die Zahl der Stufen – üblicherweise zwischen 3 und 11 – muss einerseits auf das Differenzierungsvermögen<br />

des Urteilers und andererseits den Differenzierungsbedarf des Forschers<br />

abgestimmt sein“ (ROHRMANN, 1978, S. 223). Das bedeutet im Fall des TIHK, dass<br />

eine Antwortalternative auf einer 5-, 6- oder 7-stufigen Skala für den Testanwender zugunsten<br />

<strong>eines</strong> besseren Differenzierungsvermögens wünschenswert wäre. Damit lässt sich auch<br />

die geringe Varianz in den Testergebnissen der Analysestichprobe erklären, da mehrstufige<br />

Skalen zu einer größeren Varianz im Antwortverhalten führen (MUMMENDEY, 1995). Ein weiteres<br />

Argument für eine Verbesserung der Differenzierungsfähigkeit der Skala im TIHK bezieht<br />

sich auf die <strong>Erfassung</strong> des Lernzuwachses anhand des TIHK. Sind die Testwerte von<br />

Probanden im TIHK von vorneherein sehr hoch, ist es schwierig, eine deutliche Verbesserung<br />

der Perspektivenwechselfähigkeit messbar zu machen. Dies könnte auch bedeuten,<br />

dass Veränderungen der Personen mit hohen Werten sich nicht auf der Skala bemerkbar<br />

machen.<br />

Dagegen spricht die von ROHRMANN (1978) erwähnte Differenzierungsfähigkeit der Probanden,<br />

die bei einer 5-, 6- oder 7- stufigen Skala nicht mehr in der Lage sind, inhaltlich zwischen<br />

den Stufen zu unterscheiden. Aus diesem Grund erscheint eine 4-stufige Skala, mit<br />

der Einschränkung des Informationsverlusts für den Testanwender, durchaus als vertretbar,<br />

wenn auch Forschungen <strong>zur</strong> Weiterentwicklung einer Skalierung wünschenswert wären.

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