Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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DIE METHODE ZUR ENTWICKLUNG DES TIHK 33 aktionssituation nicht einfach nur 3 „falsche" und eine „richtige" Antwortalternative zur Auswahl vorgegeben werden. Vielmehr wird der Trainingsteilnehmer gebeten, zu jeder Antwortalternative auf einer 4-stufigen Skala von „am meisten zutreffend" über „eher zutreffend", „eher nicht zutreffend" bis „am wenigsten zutreffend" anzukreuzen, inwieweit er die angebotene Antwortalternative als kulturisomorph ansieht. Zudem werden die Kulturstandards mit mehreren Sätzen genauer beschrieben, was im Einzelnen darunter zu verstehen ist und auf welche kulturhistorischen Entwicklungsprozesse und Verankerungen sie zurückgeführt werden können. Hinzu kommen Schilderungen über kulturadäquate Lösungsmöglichkeiten der als problematisch geschilderten kritischen Interaktionssituation. Da es fraglich ist, ob ein dichotomisiertes „Richtig-oder-Falsch“-Lösungsschema der interkulturellen Realität tatsächlich entspricht, bezieht sich der TIHK auf die neueren Ansätze der Culture Assimilator Methode. Er nutzt kritische Interaktionssituationen verschiedener Culture Assimilators, um Perspektivenwechsel als Indikator für interkulturelle Handlungskompetenz bei Personen zu ermitteln. Es werden, wie oben theoretisch erläutert, mehrere Situationen eines kritischen Zusammentreffens Deutscher mit Menschen anderer Kulturen beschrieben. An jede dieser Situationen schließen sich 4 Antwortalternativen an, die mögliche Gründe für das jeweilige Verhalten nennen. Der Proband hat dann die Aufgabe, die Antwortalternativen bezüglich ihrer Güte in eine Reihenfolge zu bringen. Dabei muss er entscheiden, welche der 4 Antworten aus Sicht des fremdkulturellen Interaktionspartners am meisten zutrifft, eher zutrifft, eher nicht zutrifft und am wenigsten zutrifft. Auf diese Weise möchte der TIHK eruieren, wie gut der Proband sich in die Situation hineinversetzen kann und in der Lage ist, diese aus der Sicht des fremdkulturellen Partners zu erklären. Dabei erweist sich die Berücksichtigung der Rangreihe als vorteilhaft, da mehr Informationen über den Probanden gewonnen werden, als bei einem „Richtig-oder-Falsch“-Lösungsschema. Der TIHK gibt Aufschluss darüber, ob der Proband die KI in seiner Tendenz richtig erkannt hat oder nicht und ermöglicht damit ein differenzierteres Bild des zu messenden Konstrukts des Perspektivenwechsels. Die Auswahl der Testaufgaben (KIs) und die Zusammenstellung von Test A zur Vorlage der Analysestichprobe werden im Kapitel „Die Praktische Entwicklungsarbeit“ (vgl. Kap. 6.1) beschrieben. 5.2 Die Methode der Paralleltestkonstruktion Es gibt grundsätzlich 2 Möglichkeiten Paralleltests aufzubauen (LIENERT & RAATZ, 1994). Der Simultanaufbau eines Tests berücksichtigt bereits in der Planung die Konstruktion zweier paralleler Testformen, indem im Rahmen der Aufgabenanalyse eine möglichst große Anzahl
DIE METHODE ZUR ENTWICKLUNG DES TIHK 34 von Aufgaben analysiert wird. Die qualifizierten Aufgaben werden im Anschluss zu Paaren gleicher Schwierigkeit und gleicher Trennschärfe geordnet. Reliabilität und Validität für beide Formen werden in einem Verfahren ermittelt. Mit Hilfe des Sukzessivaufbaus hingegen werden die Paralleltestformen nacheinander entwickelt. Man geht hier nach LIENERT UND RAATZ (1994) im Allgemeinen so vor, dass man zu jeder einzelnen Aufgabe eine zweite konstruiert, „die der ersten nach bestem Ermessen inhaltlich und formal ähnelt (…)“ (S.307). In einem zweiten Schritt werden möglichst alle Aufgaben beider Parallelformen einer erneuten Aufgabenanalyse unterzogen. Danach wird entschieden, ob man die Aufgaben in den Parallelformen belässt oder sie nach Zufall neu aufteilt. Bezüglich deren Validität vertraut man auf die gleiche Validität wie in der ersten Testform. Die Reliabilität der neuen Testform kann über das Halbierungsverfahren, die Konsistenzanalyse oder die Paralleltestmethode ermittelt werden. Die Entwicklung des Tests zur Erfassung interkultureller Handlungskompetenz (TIHK) erfolgt nach dem Prinzip des Sukzessivaufbaus. Das folgende Ablaufschema veranschaulicht den Prozess der Paralleltestkonstruktion des TIHK: Paralleltestkonstruktion TIHK Aufgabenpool Test A Aufgabenpool Test B (Inkl. Testform A) Aufgabenanalyse (Trennschärfe & Schwierigkeit) Aufgabenanalyse (Trennschärfe & Schwierigkeit) Auswertung der Daten Reliabilitätsanalyse Prüfung auf Normalverteilung Aufgabenpaarung Bestimmung der Reliabilität Prüfung der Äquivalenzkriterien Bestimmung der Validität Abb. 1: Ablaufschema der Paralleltestkonstruktion des TIHK
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LITERATUR 102 THOMAS, A. & SCHENK,
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Erklärung Ich versichere hiermit,
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