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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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DISKUSSION 79<br />

7.2 Kritische Reflexion des <strong>Entwicklung</strong>sdesigns<br />

7.2.1 Das Datenmaterial<br />

Der vorliegende Test <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz (TIHK) besteht aus<br />

2 Parallelformen zu jeweils 8 Aufgaben (kritischen Interaktionssituationen). Die kritischen<br />

Interaktionssituationen des TIHK sind den Culture Assimilators England, USA und Indonesien<br />

entnommen. Bei der Wahl des Datenmaterials sind 2 Aspekte kritisch zu beleuchten.<br />

Zum einen stellt sich die Frage der Repräsentativität der ausgewählten Kulturen für die kulturelle<br />

Vielfalt unserer Welt. Ob der Engländer den typischen Europäer verkörpert oder der<br />

Amerikaner aufgrund der Kulturhistorie eher dem englischen Volk ähnelt bzw. ob der indonesische<br />

Landsmann sich symptomatisch für die asiatische Bevölkerung verhält, wird allgemein<br />

schwer zu beantworten sein und bei Vertretern der jeweiligen Kultur auf wenig Zustimmung<br />

treffen. Zum anderen ist die generelle Anzahl der verwendeten Länder in einem Test <strong>interkultureller</strong><br />

Handlungskompetenz zu kritisieren.<br />

Dem ist entgegenzuhalten, dass die Wahl gerade dieser 3 Kulturen vor allem pragmatische<br />

Gründe (vgl. Kap. 6.1.1) hatte. Um die existierende kulturelle Vielfalt in einem Attributionstest<br />

wiedergeben zu können, müssten sicherlich mehrere Kulturen berücksichtigt werden. Welche<br />

Kulturen dann auf jeden Fall mitaufgenommen werden sollten, ist schwer zu beurteilen,<br />

bedenkt man die Einzigartigkeit jeder Kultur. Trotz allem wurde stellvertretend für den europäischen,<br />

westlichen und östlichen Kulturraum Culture Assimilator Material gewählt, um zu<br />

überprüfen, ob der Proband sich prinzipiell in die verschiedenen Kulturräume hineinversetzen<br />

kann. Darüber hinaus erschien es wichtiger, dass die verwendeten kritischen Interaktionssituationen<br />

für die Zielgruppe, also für Studenten, nachvollziehbar sind. Vor diesem Hintergrund<br />

ist das beschriebene Vorgehen durchaus gerechtfertigt.<br />

Die Anzahl von 8 Aufgaben je Testform fällt aufgrund der Paralleltestkonstruktion geringer<br />

aus als ursprünglich geplant. Obwohl dieser Gedanke bei der Generierung des Itempools<br />

berücksichtigt wurde, mussten viele Aufgaben auf statistischer Ebene zugunsten einer zufrieden<br />

stellenden Reliabilität aufgegeben werden. Eine weitere Schwierigkeit, die sich bei<br />

der Paralleltestkonstruktion ergab, war die Beachtung des Kulturstandardkonzepts innerhalb<br />

der verwendeten KIs. Eine Forderung an Paralleltests betrifft die inhaltliche Äquivalenz der<br />

Aufgaben, so dass die Aufgaben für Testform B aus den gleichen Kulturstandards wie aus<br />

Testform A entnommen werden mussten und damit die Auswahlmöglichkeiten eingeschränkt<br />

waren. Zudem hätte eine noch größere Anzahl von Aufgaben in den Testvorformen die Probanden<br />

bei der Lösung überfordert. Bei 36 Testaufgaben müssen <strong>zur</strong> Bearbeitung des <strong>Tests</strong>

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