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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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THEORETISCHE GRUNDLAGEN FÜR DIE ENTWICKLUNG DES TIHK 14<br />

Die dargestellte KI sollte sich also dadurch auszeichnen, dass sie von den Beteiligten als<br />

konflikthaft oder unverständlich erlebt wird und bei ausreichenden Kenntnissen über die Zielkultur<br />

eindeutig interpretierbar ist, d.h., der dargestellte Konflikt begründet sich in kulturellen<br />

Unterschieden. Das Konzept der kritischen Interaktionssituationen hat sich im Bereich <strong>interkultureller</strong><br />

Culture Assimilator Trainings durchgesetzt und findet weite Verbreitung im internationalen<br />

Trainingsgeschäft. Zentral ist hierbei der Aufbau der Fähigkeit, das Verhalten <strong>eines</strong><br />

Mitgliedes einer fremden Kultur „isomorph attribuieren“ (TRIANDIS, 1975, 1977; vgl. Kap.<br />

3.3.2) zu können. Auf die Methode des Culture Assimilators wird zu einem späteren Zeitpunkt<br />

dieser Arbeit (vgl. Kap. 5.1) näher eingegangen.<br />

Damit kulturelle Überschneidungssituationen nicht zu schwerwiegenden Konflikten eskalieren<br />

oder um allgemein mit dem fremdkulturellen Gegenüber effektiv interagieren zu können,<br />

muss sich das Individuum in der interkulturellen Begegnungssituation interkulturell orientieren,<br />

also in sich selbst zu einem Vermittler beider Kulturen werden (LANGE, 1994). Die <strong>Entwicklung</strong><br />

dieser individuellen Fähigkeiten wird durch interkulturelles Lernen ermöglicht, das<br />

sich wiederum implizit in allen kulturellen Überschneidungssituationen ereignen kann<br />

(LANGE, 1994).<br />

3.1.3 Interkulturelles Lernen<br />

Die Fähigkeit zu kulturadäquatem Handeln ist nicht einfach vorhanden oder nicht vorhanden,<br />

sondern entwickelt sich nach THOMAS (in Druck) in und aus dem Verlauf <strong>eines</strong> hochgradig<br />

lernsensitiven interkulturellen Begegnungs- und Erfahrungsprozesses. Interkulturelles Lernen<br />

unterscheidet sich von Lernen unter eigenkulturellen Bedingungen lediglich hinsichtlich<br />

des Lerninhalts, des Lernkontextes und der Lernreize (BREITENBACH, 1975) und wird von<br />

verschiedenen Forschern als <strong>Entwicklung</strong>sprozess beschrieben (HOOPES, 1981; BENNETT,<br />

1986; WINTER, 1988; BHAWUK, 1998). Wie zuvor erwähnt, können kulturelle Überschneidungssituationen<br />

einen Weg zum interkulturellen Lernen darstellen. Sie bieten dem Individuum<br />

die Möglichkeit, das fremdkulturelle Orientierungssystem kennen zu lernen und in das<br />

eigene Orientierungssystem zu integrieren und sich somit die fremde Kultur als Handlungsfeld<br />

zu erschließen. „Interkulturelles Lernen findet statt, wenn eine Person bestrebt ist, im<br />

Umgang mit Menschen einer anderen Kultur deren spezifisches Orientierungssystem der<br />

Wahrnehmung, des Denkens, Wertens und Handelns zu verstehen, in das eigene Orientierungssystem<br />

zu integrieren und auf ihr Denken und Handeln im fremdkulturellen Handlungsfeld<br />

anzuwenden. Interkulturelles Lernen bedingt neben dem Verstehen fremdkultureller Orientierungssysteme<br />

eine Reflexion des eigenkulturellen Orientierungssystems" (THOMAS,

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