Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

DIE PRAKTISCHE ENTWICKLUNGSARBEIT 49
− Die kritischen Interaktionssituationen sollen aus deutscher Perspektive nicht zu schwer
und nicht zu leicht zu beantworten sein (vgl. Kap. 5.2.1.2 zur Trennschärfe).
− Die Situationen sollten für die Zielgruppe, in diesem Fall Studenten, nachvollziehbar sein,
d.h., es sollen nicht zu viele geschäftliche Details enthalten sein.
− Die kritischen Interaktionssituationen sollen ein möglichst breites Spektrum fremdkulturellen
Handelns und Verhaltens (unterschiedliche Bereiche des Alltags) abdecken.
− Es wird aus dem jeweiligen Kulturstandard die kritische Interaktionssituation ausgewählt,
die nach Einschätzung eines Experten den jeweiligen Kulturstandard am besten
beschreibt.
Kultur KI Kulturstandard
1. England „Royal Opera” Selbstdisziplin
2. USA Situation 4 Patriotismus
3. Indonesien „Diskussionen” Harmoniestreben
4. USA Situation 7 Gleichheitsdenken
5. Indonesien „Gruppenzwang” Gruppenorientierung
6. England „Wohin mit den Gästen?” Indirektheit interpersoneller Kommunikation
7. USA Situation 10 Gelassenheit
8. England „Der Kneipenjob” Ritualisierung
9. Indonesien „Die Hausangestellte” Hierarchie
10. Indonesien „Die Geduldsprobe” Ganzheitlichkeit
11. USA Situation 11 Handlungsorientierung
12. England „Der Streit” Pragmatismus
13. Indonesien „Zusagen” Paternalismus
14. USA Situation 16 Leistungsorientierung
15. England „Die Bürodekoration” Ritualisierte Regelverletzung
16. USA Situation 22 Individualismus
17. USA Situation 26 Streben nach sozialer Anerkennung
18. England „How are you?” Indirektheit interpersoneller Kommunikation
19. Indonesien „Der Sprachkurs” Gesicht
20. USA Situation 30 Interpersonale Distanzreduzierung
21. Indonesien „Das Betriebsfest” Geschehen lassen
22. USA Situation 37 Zwischengeschlechtliche Beziehungsmuster
23. England „Heil Hitler” Deutschlandstereotyp
Tabelle 1: Ausgewählte kritische Interaktionssituationen Test A (Vorform)
Die Reihenfolge der kritischen Interaktionssituationen wird zufällig bestimmt, da nach
LIENERT UND RAATZ (1994) bei zeitlich nicht begrenzten Tests keine bestimmte Reihenfolge
eingehalten werden braucht.