03.06.2014 Aufrufe

Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

THEORETISCHE GRUNDLAGEN FÜR DIE ENTWICKLUNG DES TIHK 16<br />

3.2.2 Die Forschungsproblematik bzgl. <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz<br />

Darüber, dass interkulturelle Handlungskompetenz eine Schlüsselqualifikation für international<br />

tätige Personen ist und zunehmend an Bedeutung gewinnt, sind sich Politiker, Wissenschaftler<br />

und Manager einig. Um erfolgreich im Ausland oder mit fremdkulturellen Partnern<br />

agieren zu können, bedarf es bestimmter <strong>interkultureller</strong> Kompetenzen, die es zu entwickeln<br />

bzw. fördern gilt. Auf die Frage, was interkulturelle Handlungskompetenz genau ausmacht,<br />

werden in der interkulturellen Forschung unterschiedliche Ansichten vertreten.<br />

Grundsätzlich herrscht Konsens darüber, interkulturelle Handlungskompetenz als multidimensionales<br />

Konstrukt zu beschreiben (KEALEY & RUBEN, 1983). Dabei ist das übergeordnete<br />

Ziel vieler wissenschaftlicher Arbeiten, Variablen zu identifizieren, die als Prädiktoren für<br />

interkulturellen Handlungserfolg dienen können. Bei der Definition von <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz<br />

handelt es sich häufig um eine Aufzählung von umfangreichen Eigenschaftslisten,<br />

die auf unterschiedlichstem Abstraktionsniveau einzelne Komponenten des<br />

Konstrukts erfassen. Diese Listen von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die erfüllt werden müssen,<br />

um im Ausland erfolgreich interagieren zu können, lesen sich nach THOMAS (in Druck)<br />

„wie das Persönlichkeitsprofil des modernen Menschen, mit stark idealisierten, von allen angestrebten,<br />

aber von niemandem erreichten Leistungsmerkmalen.“<br />

Bei näherer Betrachtung der einzelnen Definitionen wird deutlich, dass von den Autoren häufig<br />

der Schwerpunkt auf die kommunikativen Fähigkeiten der beteiligten Personen gelegt<br />

wird. Dabei wird immer wieder die Fremdsprachenkompetenz als Prädiktor für interkulturellen<br />

Erfolg betont, die sicher einen wichtigen Aspekt darstellt, aber nicht das ganze Themenspektrum<br />

umfasst.<br />

Ein weiteres Problem, das in diesem Zusammenhang offensichtlich wird, ist das Fehlen hinreichender<br />

Definitionen des Konstrukts bzw. dessen mangelnde empirische Überprüfungen.<br />

Die zahlreichen Definitionsversuche in der Literatur sind nach STAHL (1998) entweder aus<br />

Plausibilitätsüberlegungen abgeleitet oder sind, sofern sie überhaupt empirisch gewonnen<br />

wurden, mit schwerwiegenden methodischen Fehlern behaftet (z.B. schlechte Operationalisierungen,<br />

Erhebung impliziter Eignungstheorien der Befragten). „Die resultierenden Merkmalslisten<br />

muten deshalb oft wie die Karikatur <strong>eines</strong> erfolgreichen Auslandsaufenthaltes an“<br />

(S. 60).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!