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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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DIE PRAKTISCHE ENTWICKLUNGSARBEIT 72<br />

6.4 Validierung des TIHK<br />

Der TIHK wird mit dem Anspruch konzipiert, das Konstrukt des Perspektivenwechsels als<br />

Indikator für interkulturelle Handlungskompetenz zu messen. Dabei wird nicht nur überprüft,<br />

wie gut sich der Proband in einer fremden Kultur auskennt, sondern auch, wie sicher er im<br />

Umgang mit verschieden kulturellen Verhaltensweisen und Situationen ist. Um aufgrund von<br />

Testpunktwerten Rückschlüsse auf das Verhalten ziehen zu können, muss der Test<br />

Kriteriumsvalidität besitzen. Als Kriterium diente in der Validitätsstudie das Verhalten der<br />

Probanden in einem standardisierten Rollenspiel, innerhalb dessen sie mit einer kritischen<br />

Interaktionssituation konfrontiert wurden. Inwieweit sich die Probanden in dieser Situation<br />

kulturadäquat verhielten, wurde auf einer 4-stufigen Skala gemessen, deren Abstufungen<br />

inhaltlich mit der 4-stufigen Skala des TIHK übereinstimmten. Die Fragestellung, ob eine<br />

signifikante Übereinstimmung zwischen Test- und Rollenspieldaten zu verzeichnen ist, wurde<br />

von GÖTZ (2003) untersucht.<br />

Als Grundlage für die Konzeption der Rollenspiele wurden die kritischen Interaktionssituationen<br />

9 („Skifahrt“), 11 („Abendessen“) und 26 („Kirche“) des Culture Assimilators USA entnommen.<br />

Bei den Testpersonen handelte es sich um 30 Studenten der Universität Regensburg,<br />

die von 2 geschulten, unabhängigen Beobachtern hinsichtlich ihrer interkulturellen<br />

Handlungskompetenz im Rollenspiel eingeschätzt wurden. Die Testpersonen wurden im Allgemeinen<br />

eher positiv bewertet – 68 Ratings von 90 Ratings (3 Rollenspiele pro 30 Versuchspersonen)<br />

entfallen auf die positiven Skalenwerte 3 und 4, 22 auf die negativen Skalenwerte<br />

1 und 2. Damit ergibt sich ähnlich wie im TIHK eine rechtsschiefe Verteilung der<br />

Rohwerte des Rollenspiels.<br />

Um die Testpersonen hinsichtlich ihrer interkulturellen Handlungskompetenz in den Rollenspielen<br />

einschätzen zu können, wurden die Beobachterwerte der 3 Rollenspiele für jede Person<br />

gemittelt. Somit ergab sich für jede Person ein Wert als Indikator für den Grad an gezeigter<br />

<strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz in den Rollenspielen. Aufgrund dieses Wertes,<br />

der zwischen 1 und 4 liegt, konnten die Testpersonen unter Berücksichtigung des positiven<br />

(3 und 4) und negativen Bereichs (1 und 2) des Kodierungsmanuals als interkulturell handlungs(in)kompetent<br />

eingestuft werden.<br />

Die in den Rollenspielen und im TIHK gewonnen Daten werden mit Hilfe des c-Koeffizienten<br />

(SIMON ET AL., in Vorbereitung) auf ihre Übereinstimmung geprüft. Es wurden verschiedene<br />

Übereinstimmungen berechnet: Zum einen wurden die Rollenspielmittelwerte mit dem Gesamttestergebnis<br />

aus Test A und B, zum anderen mit den Ergebnissen der beiden Parallel-

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