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Entwicklung eines Tests zur Erfassung interkultureller ...

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DISKUSSION 91<br />

Ein zweiter Aspekt der mit dem TIHK überprüft werden könnte, bezieht sich auf den <strong>Entwicklung</strong>sprozess<br />

von <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz. Anhand von Verlaufsuntersuchungen<br />

könnte untersucht werden, wie sich das Konstrukt interkulturelle Handlungskompetenz<br />

im Laufe der Zeit verändert. Hier gäbe es z.B. unter anderem die Möglichkeit, interkulturelle<br />

Handlungskompetenz mittels des TIHK vor und nach einem Auslandsaufenthalt zu erfassen,<br />

um somit Veränderungen im Konstrukt zu identifizieren.<br />

Neben weiterführenden Untersuchungen in Bezug auf das Konstrukt <strong>interkultureller</strong> Handlungskompetenz,<br />

könnten andere Forschungsaktivitäten auch bei der Weiterentwicklung des<br />

TIHK ansetzen. In diesem Zusammenhang wäre es durchaus denkbar, einen Attributionstests<br />

zu konstruieren, der kulturspezifische Subskalen aufweist. Damit ist gemeint, dass<br />

dieser Test zwar kulturallgemein aufgebaut wird, seine Subskalen allerdings kulturspezifisch<br />

sind. Konkret könnte er z.B. aus insgesamt 24 Aufgaben bestehen, wobei 8 Aufgaben jeweils<br />

einer bestimmten Kultur zugeordnet werden können. Die Subskalen sind so zu konstruieren,<br />

dass sie auch getrennt voneinander ausgewertet und untereinander verglichen werden können.<br />

Auf diese Weise kann eine besondere Disposition der getesteten Person für einen bestimmten<br />

Kulturraum diagnostiziert werden. Die Feststellung der Neigung für eine bestimmte<br />

Kultur ist von besonderer Bedeutung, denn nicht jeder Mensch ist für jede Kultur gleich gut<br />

geeignet, wie das folgende Zitat verdeutlicht.<br />

„An individual who is extremely ambitious and task-oriented, an aggressive<br />

problemsolver, who lives out a „time-is-money“ philosophy - not infrequently the profile of<br />

success in North America - is arguably a person with a profile for failure in many cultures,<br />

particularly in the Third-World, where relationships and tradition are priorities“ (RUBEN &<br />

KEALEY, 1979).<br />

Mit Hilfe <strong>eines</strong> derart konzipierten <strong>Tests</strong> könnte man demnach also zusätzlich die Sensibilität<br />

für eine spezifische Kultur erfassen und weitere wichtige Informationen über die zu bewertende<br />

Person gewinnen.<br />

Um den TIHK einer größeren Zielgruppe zugänglich zu machen, ist es erforderlich, den TIHK<br />

an anderen Stichproben wie z.B. Fach- und Führungskräften <strong>eines</strong> Wirtschaftsunternehmens,<br />

zu erproben. Erst dann ist die Übertragbarkeit des TIHK auf andere Personengruppen<br />

gerechtfertigt. In diesem Zusammenhang ist auch eine Testeichung vorzunehmen, die unerlässlich<br />

ist, wenn der Test einen weiten Geltungsbereich in Anspruch nimmt und Gruppen-<br />

Normen vorgesehen sind (LIENERT & RAATZ, 1994).

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