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Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...

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Idealkonstrukt zusammenfügen. 99 Einen voraussetzungslosen primären Lernprozess,<br />

der jedes Vorwissen ausschließt oder negiert, gibt es nicht.<br />

Aus dem hier vorgestellten Idealtypus oder Modell des selbstbestimmten,<br />

quellenorientierten <strong>und</strong> computergestützten <strong>Lernen</strong>s, aus dem sich keine<br />

"Wirklichkeit" ableiten lässt, ergibt sich die Aufgabe, zu erproben, zu überprüfen <strong>und</strong><br />

zu evaluieren, wie nahe oder wie fern die "pädagogische Wirklichkeit" <strong>und</strong> ihr Alltag<br />

zum idealtypischen Konstrukt stehen. Dies lässt sich nur an Schulen im In- <strong>und</strong><br />

Ausland sowie in der außerschulischen politischen Bildung testen.<br />

Parallelen zum hier vorgeschlagenen Modell ergeben sich mit dem "selbstregulierten<br />

<strong>Lernen</strong>", das in der PISA-Studie vorgestellt <strong>und</strong> empfohlen wird: "sich selbstständig<br />

Lernziele zu setzen, dem Inhalt <strong>und</strong> Ziel angemessene Techniken <strong>und</strong> Strategien<br />

auszuwählen <strong>und</strong> sie auch einzusetzen". Dieses Modell geht davon aus, dass<br />

<strong>Lernen</strong>de sich selbst realistisch motivieren, korrigieren, evaluieren <strong>und</strong> mit "einem<br />

flexibel einsetzbaren Repertoire von Strategien zur Wissensaufnahme <strong>und</strong><br />

Wissensverarbeitung sowie zur Überwachung der am <strong>Lernen</strong> beteiligten Prozesse"<br />

arbeiten können. "Im Unterschied zu fachbezogenen, kognitiven Kompetenzen<br />

beruht selbstreguliertes <strong>Lernen</strong> auf einer Handlungskompetenz, bei der die<br />

insgesamt notwendigen <strong>und</strong>/oder verfügbaren kognitiven, motivationalen <strong>und</strong><br />

sozialen Voraussetzungen für erfolgreiches Handeln <strong>und</strong> Leisten<br />

zusammenwirken." 100 Dieses Modell stellt höhere Anforderungen <strong>und</strong> Erwartungen an<br />

die <strong>Lernen</strong>den <strong>als</strong> das hier vertretene des weitgehend selbstbestimmten <strong>Lernen</strong>s,<br />

das die Lehrenden in den Lernprozess integrieren will <strong>und</strong> sie für unentbehrlich hält.<br />

Wie beim selbstregulierten <strong>Lernen</strong> geht es um "fächerübergreifende Kompetenz"<br />

(Jürgen Baumert u.a.). Ähnlichkeiten ergeben sich mit dem "entdeckenden <strong>Lernen</strong>",<br />

auch forschendes <strong>Lernen</strong> genannt, das der wiederholt zitierte Geschichtsdidaktiker<br />

Wolfgang Hug (3.7.) empfiehlt. 101<br />

99 Max Weber: Die "Objektivität" sozialwissenschaftlicher <strong>und</strong> sozialpolitischer Erkenntnis. In:<br />

Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre. Tübingen 1988. Seiten 146ff. <strong>und</strong> 153ff.<br />

100 PISA 2000. Seite 271- 298, zit. 271. Auf Seite 298 ist die Fachliteratur aufgeführt, u.a. Baumert,<br />

Klieme, Neubrand u.a. (1999), Simons (1992), Weinert (1999) <strong>und</strong> Boekaerts (1999).<br />

101 Wolfgang Hug: Geschichtsunterricht in der Praxis der Sek<strong>und</strong>arstufe I. Befragungen, Analysen <strong>und</strong><br />

Perspektiven. Frankfurt a. M. 1980. Seiten 152ff., zur Lehrer/innenrolle Seite 154.<br />

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