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Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...

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Im obersten Leistungsbereich, in der Kompetenzstufe 5, liegt der deutsche Anteil nur<br />

knapp unter dem OECD-Durchschnitt von 9,5%. Zwar sind die Anteile der<br />

Spitzenreiter Neuseeland <strong>und</strong> Finnland mit über 18% fast doppelt so hoch, doch<br />

liegen die deutschen Werte im OECD-Durchschnitt <strong>und</strong> damit im Mittelmaß, während<br />

sie im unteren Leistungsbereich weit darunter liegen. Mit anderen Worten:<br />

<strong>Deutschland</strong>, im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>als</strong> „Land der Dichter <strong>und</strong> Denker" (Madame de<br />

Staël) idealisiert <strong>und</strong> Vorbild für Bildungs- <strong>und</strong> Hochschulreformen, läuft Gefahr, zu<br />

einem Bildungs-Entwicklungsland zu werden.<br />

Auffallend ist die Streuung der Leistungen in <strong>Deutschland</strong> durch Abweichungen von<br />

den Standards; denn nirgendwo sind die Diskrepanzen zwischen "guten" <strong>und</strong><br />

"schlechten" Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern derartig krass. In der Lesekompetenz<br />

erreichen sie mit einem Mittelwert von 484 Punkten den 21. Rang von 31 Ländern;<br />

der OECD-Durchschnitt liegt bei 500 Punkten, der Spitzenreiter Finnland bei 546<br />

Punkten. Auf der Gesamtskala jedoch ist die Standardabweichung mit 111 Punkten<br />

in <strong>Deutschland</strong> am höchsten; danach folgen Neuseeland mit 108, Belgien mit 107,<br />

die USA mit 105 <strong>und</strong> Norwegen mit 104 Punkten (Abbildung 2). 5 Daraus ist zu<br />

schließen, dass in diesen Ländern der Leseerfolg, <strong>und</strong> zwar vor allem beim<br />

Reflektieren <strong>und</strong> Bewerten, von der familiären <strong>und</strong> sozialen Herkunft abhängt - am<br />

stärksten in <strong>Deutschland</strong>. Bestehende soziale <strong>und</strong> berufliche Benachteiligungen<br />

werden dadurch festgeschrieben.<br />

Niederschmetternd sind auch die Lesehäufigkeit <strong>und</strong> die Einstellungen zum Lesen in<br />

<strong>Deutschland</strong>. Während beim "Primus" Finnland der Anteil jener Schüler/innen, die<br />

angeben, nicht zum Vergnügen zu lesen, mit etwa 23% gering ist, liegt er in<br />

<strong>Deutschland</strong> bei 42% <strong>und</strong> erreicht damit den höchsten Wert in allen vergleichbaren<br />

Ländern überhaupt. Einen Mittelwert dagegen belegt <strong>Deutschland</strong> mit etwa 13%<br />

beim Anteil jener Schüler/innen, die nach eigenen Angaben täglich mindestens eine<br />

St<strong>und</strong>e zum Vergnügen lesen. 6<br />

5 PISA 2000. Seite 107.<br />

6 PISA 2000. Seiten 113ff., Abbildungen Seiten 114 - 115.<br />

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