Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...
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Folgender Passage Gisela Arnolds stimme ich nachträglich zu: "Die Aussagen zur<br />
Ganztagsschule finde ich problematisch, weil das, was derzeit in den Gr<strong>und</strong>schulen<br />
realisiert wird, den Namen Ganztags'schule' nicht verdient. Die jeweilige Ausformung<br />
der Angebote am Nachmittag folgt nicht einem inhaltlichen Konzept oder den<br />
Bedürfnissen der Kinder, sondern ist abhängig von den außerschulischen Anbietern<br />
<strong>und</strong> für viele Kommunen ein Sparmodell, da sie gleichzeitig die Hortplätze verringern<br />
<strong>und</strong> das eingesparte Geld keineswegs für die Aufgestaltung des<br />
Nachmittagsangebotes komplett einsetzen." Diesen wichtigen Sachverhalt hatte ich<br />
übersehen, weil ich ihn nicht kannte.<br />
Zweifel hat Gisela Arnold auch geweckt, ob der von Falko Peschel beschriebene<br />
beeindruckende "Offene Unterricht" in seinen Veröffentlichungen (7.5., 7.6.) den<br />
Tatsachen entspricht oder möglicherweise idealisiert <strong>und</strong> geschönt wiedergegeben<br />
ist. "Die von Herrn Peschel herabgewürdigten Unterrichtsformen wie 'Werkstatt' <strong>und</strong><br />
'Wochenplan' sind in der Tat keine vollkommen 'offenen' Formen, bieten aber für die<br />
Hinführung zu selbstständigem, eigenverantwortlichen Arbeiten mit Medien<br />
verschiedener Art: Sachbüchern, Lexika, Wörterbüchern - auch am PC mit Software<br />
oder mit einer Kinder-Suchmaschine - sehr gute Möglichkeiten. Öffnung von<br />
Unterricht ist nicht nur eine Frage der Unterrichtsmethode, die sich <strong>als</strong> entweder<br />
Frontalunterricht oder 'Peschel'-Unterricht darstellt, sondern es gibt ein sehr viel<br />
größeres Spektrum, das ich aber in diesem Zusammenhang nicht darstellen kann."<br />
Ich frage mich inzwischen, ob der "Offene Unterricht", wie ihn Peschel schildert, nicht<br />
zu schön ist, um wahr zu sein. Dies kann ich auch für das hier vertretene Konzept<br />
des weitgehend selbstbestimmten <strong>Lernen</strong>s mit <strong>und</strong> an Quellen nicht ausschließen,<br />
zumal es noch nicht praktisch erprobt worden ist.<br />
7.13. Sek<strong>und</strong>arstufen I <strong>und</strong> II, insbesondere Gymnasien: Idealtypische<br />
Fragestellungen, Aufzählungen <strong>und</strong> Vorschläge<br />
Wegen der Kontroversen darüber, ob sich die D-Dok. <strong>und</strong> <strong>Quellenarbeit</strong> im<br />
Primarbereich sinnvoll einsetzen lassen oder nicht, sind die Ausführungen darüber<br />
nicht nur relativ, sondern auch insgesamt umfangreich ausgefallen. Daher werden im<br />
Folgenden die Sek<strong>und</strong>arstufen I <strong>und</strong> II an allgemein bildenden Schulen<br />
zusammengefasst <strong>und</strong> stark verkürzt behandelt.<br />
Die idealtypischen Fragestellungen orientieren sich am vorgestellten "offenen", wenig<br />
präzisierten Lernprogramm (5.2.) <strong>und</strong> an der Zielsetzung, den tradierten<br />
Frontalunterricht, soweit er sich im Lehren von <strong>und</strong> im Belehren mit "fertigem"<br />
Wissen erschöpft, durch das weitgehend selbstbestimmte <strong>Lernen</strong> in der Klasse zu<br />
ersetzen. Dabei geht es, wie schon bei den PISA-Tests, nicht darum, abfragbares,<br />
insbesondere faktisches Wissen zu mehren <strong>und</strong> zu reproduzieren, sondern vorrangig<br />
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