Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...
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seinen Sog geraten <strong>und</strong> mit in den Abgr<strong>und</strong> gerissen werden. Warum wäre dieser<br />
Prozess ausweglos <strong>und</strong> unumkehrbar?<br />
Castells bezieht sich, ohne dies auszuführen, auf die verheerenden Auswirkungen<br />
kosmischer schwarzer Löcher, die alles, was in einen bestimmten Abstand von<br />
ihnen, dem sogenannten Ereignishorizont (Schwarzschild-Radius), gelangt, für<br />
immer verschlingen, so Gas aus dem Weltall, Licht <strong>und</strong> ganze Sterne. Zwar ist dies<br />
nicht direkt beobachtbar, aber spektral messbar infolge hochenergetischer<br />
Röntgenstrahlung mit Emissionslinien von Ionen, kinematisch nachweisbar durch<br />
elliptische "Tanzbahnen" von Sternen, die ein schwarzes Loch bei Annäherung aus<br />
ihrer Bahn schleudert, oder aberrativ durch Lensing, da Strahlung so gebeugt wird,<br />
dass durch Unschärfen unterschiedlich helle Mehrfachbilder entstehen (<br />
sogenanntes Einsteinkreuz), vor allem bei Quasaren in entfernten Galaxien. Was das<br />
schwarze Loch verschluckt hat, ist unsichtbar <strong>und</strong> verschw<strong>und</strong>en, denn es sendet<br />
keine Strahlung oder Materie, <strong>als</strong>o Energie aus. Die "Jets", <strong>als</strong> riesige gebündelte<br />
Plasmaströme im Weltall weithin sichtbar, stammen nicht aus einem supermassiven<br />
scharzen Loch, sondern aus seiner Akkretionsscheibe, die spiralisiert wie ein Strudel<br />
Materie sammelt <strong>und</strong> aufheizt, um sie langsam ins Zentrum des schwarzen Lochs zu<br />
schleudern. 12<br />
Schwarze Löcher (black holes) sind Überreste toter Sterne, die "ausgebrannt" <strong>und</strong><br />
deshalb "gestorben" sind. Nach einigen Milliarden Jahren haben sie alle ihre<br />
Kernvorräte aufgebraucht. Ohne Brennstoff kann ein massereicher Stern nicht mehr<br />
seiner eigenen Anziehungskraft standhalten, so dass er einen Gravitationskollaps<br />
erleidet. Übrig bleibt ein kompakter Kern, der Materie in unvorstellbarem Ausmass<br />
verdichtet. Kleine Sterne, zu denen unsere Sonne gehört, werden zu weißen<br />
Zwergen, schwerere Sterne in der Regel zu Neutronensternen (Pulsare mit<br />
elektromagnetischer Strahlung), wenn ihre Masse innerhalb der Chandrasekhar-<br />
Grenze liegt, so dass sie einer Gravitationskontraktion unterliegen <strong>und</strong> damit eine<br />
relativ neue Stabilität erreichen. Ein oberhalb dieses Sektors liegender, d. h.<br />
massereicherer Stern dagegen kollabiert zu einem Punkt unendlicher Dichte<br />
(Singularität), umgeben von einem schwarzen Loch. 13 Seine Parameter sind Masse,<br />
12 Arlie O. Petters, Harold Levine, Joachim Wambsganns: Singularity Theory and Gravitational<br />
Lensing. Berlin 2001 (Über Jets sehr mathematisch: Seiten 210ff.); Tereasa G. Brainerd, Christopher<br />
S. Kochanek (Ed.):Gravitational Lensing: Recent Progress and Future Go<strong>als</strong>. Proceedings of a<br />
Conference Held at Boston University, Boston, Mass., 25-30 July 1999. Cambridge/Mass. 2001; Igor<br />
D. Novikov, Valery P. Frolov: Physics of Black Holes. Dordrecht/Boston/London 1989.<br />
13 Roman <strong>und</strong> Hannelore Sexl: Weiße Zwerge-schwarze Löcher. Einführung in die relativistische<br />
Astrophysik. Reinbek bei Hamburg 1975. Seiten 46 ff, 68ff; Roman U. Sexl, Helmuth K. Urbantke:<br />
Gravitation <strong>und</strong> Kosmologie. Eine Einführung in die allgemeine Relativitätstheorie. Mannheim 1987.<br />
Seiten 262ff.; Stuart L. Shapiro, Saul A. Teukolsky: Black Holes, White Dwarfs, and Neutron Stars.<br />
The Physics of Compact Objects. New York 1983. (zum Chandrasekhar-Limit Seiten 64ff.); Edwin F.<br />
Taylor, John Archibald Wheeler: Exploring Black Holes. Introduction to General Relativity. San<br />
Francisco 2000; Norman K. Glendenning: Compact Stars. Nuclear Physics, Particle Physics, and<br />
General Relativity. New York 2000. Seiten 90ff., 136ff., 199ff., 366ff.; Manfred Schneider:<br />
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