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Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...

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ewerten <strong>und</strong> zu entscheiden sind, kann sie ergänzende Hilfestellungen leisten, z.B.<br />

bei Recherchen im historisch-sozialwissenschaftlichen <strong>und</strong> normativen Umfeld.<br />

Die D-Dok. digitalisiert die Rechtsprechung des B<strong>und</strong>esverfassungsgerichts auch<br />

dann, wenn seine Beschlüsse <strong>und</strong> Urteile nur noch rechtshistorisch bedeutsam sind,<br />

da sich die aktuellen Rechtsnormen geändert haben. Insofern ist die D-Dok. eine<br />

F<strong>und</strong>grube für jene Verwaltungsangehörigen <strong>und</strong> Juristen, vor allem<br />

Rechtshistoriker, die darauf angewiesen sind, auf Rechts- <strong>und</strong> Informationsquellen<br />

zurückzugreifen, die Vergangenes in der Gegenwart spiegeln.<br />

Gr<strong>und</strong>legend veränderte Rahmenbedingungen schafft das Informationszeitalter für<br />

Dokumentationen <strong>und</strong> Editionen. Die unterschiedlichen Erfahrungen, die ich in der<br />

Editorengruppe des Auswärtigen Amts für die Herausgabe der "Akten zur Deutschen<br />

Auswärtigen Politik 1918 - 1945" (ADAP), <strong>als</strong> zeitweiliger Privatarchivar des<br />

B<strong>und</strong>eskanzlers Helmut Schmidt <strong>und</strong> jetzt <strong>als</strong> Herausgeber der D-Dok. gesammelt<br />

habe, fasse ich verkürzt in sechs Thesen zusammen:<br />

-1. EDV-Einsatz bietet bisher ungeahnte Möglichkeiten, praktisch unbegrenzte<br />

Informations- <strong>und</strong> Datenmengen (z.B. Massenquellen) authentisch <strong>und</strong> multimedial<br />

zu digitalisieren, virtuell zu veröffentlichen <strong>und</strong> dauerhaft zu sichern;<br />

-2. Im Unterschied zum analogen Buch <strong>und</strong> seinen konventionellen Registern sind<br />

digitale Bibliotheken nicht nur sehr Platz sparend <strong>und</strong> sehr kostengünstig, 263 sondern<br />

sie ermöglichen darüber hinaus, umfangreiche Informations- <strong>und</strong> Datenmengen zu<br />

verarbeiten, z.B. nach eigenen Fragestellungen auszuwählen, zu durchsuchen,<br />

auszuwerten <strong>und</strong> zu evaluieren;<br />

-3. Während ein gedrucktes Buch zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen,<br />

somit "fertig" ist, sind elektronische Editionen immer prozesshaft, <strong>als</strong>o "unfertig" - mit<br />

ihrer Auswahl, mit ihren Zielsetzungen, mit ihren Ergebnissen, mit ihrer Hardware<br />

<strong>und</strong> Software;<br />

-4. EDV-Präsentation "demokratisiert" Informationen <strong>und</strong> den Zugang (open access)<br />

zu ihren vielfältigen F<strong>und</strong>stellen (z.B. Bibliotheken, Archive, Bücher, Zeitschriften,<br />

263 Für die Erarbeitung des druckfertigen Manuskripts der Edition "Akten der Reichskanzlei. Weimarer<br />

Republik" (Kabinette) ergab sich pro Band ein Durchschnittspreis von DM 520.000. Hinzu kamen<br />

Druckkosten pro Band von DM 80.000. Insgesamt betrugen die Gesamtkosten somit pro Band<br />

schätzungsweise DM 600.000. Vgl. dazu Friedrich P. Kahlenberg: Informationswert <strong>und</strong><br />

Voraussetzungen zeitgeschichtlicher Quelleneditionen. In: Lothar Gall/Rudolf Schieffer (Hrsg.):<br />

Quelleneditionen <strong>und</strong> kein Ende? Symposium der Monumenta Germaniae Historica <strong>und</strong> der<br />

Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften München, 22./23. Mai<br />

1998. München 1999. Seite 115. - Die D-Dok. mit ihren weit über 100.000 abrufbaren Textseiten <strong>und</strong><br />

dieses Begleitbuch wurden vom B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung (BMBF) mit der<br />

Gesamtsumme von DM 886.130 gefördert.<br />

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