Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...
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Internet. Dies korrespondiert mit der Flut von Informationen, die die D-Dok. nach<br />
Suchbegriffen <strong>und</strong> ihren Kombinationen mechanisch "ausspuckt". Diese Rohfassung<br />
der Auswahl bedarf der heuristischen Sichtung.<br />
Dritte prozessuale Operation sind Heuristik (griechisch heuriskein = finden,<br />
entdecken) <strong>und</strong> heuristische Verfahren: Die vorläufige Informationssammlung <strong>als</strong><br />
Vorauswahl <strong>und</strong> Rohfassung sichten, durchsehen <strong>und</strong> reflektieren, um zu klären, ob<br />
sie zur Bearbeitung des/r vorgeschlagenen Themas/en <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Fragestellungen ausreicht, sich eignet, lückenhaft oder ungenügend ist.<br />
Anders <strong>als</strong> die Intuition, die auf Einfällen beruht <strong>und</strong> im ersten prozessualen Schritt<br />
gefragt ist, kommt der Heuristik verstärkt ein bewusst anwendungsbezogenes<br />
mathematisches, problemlösendes <strong>und</strong> somit zielgerichtetes, präzisierendes Denken<br />
zu. Für Johann Gustav Droysen ist die Heuristik deshalb "die Kunst des Suchens der<br />
nötigen Materialien". 123<br />
Nach der Informationsrecherche <strong>und</strong> -sammlung sollen die <strong>Lernen</strong>den sich die<br />
Quellen mit den Informationen, die sie brauchen, selbst zusammenstellen, sie<br />
sozusagen herausfiltern <strong>und</strong> auf ihren Aussagewert testen. Diese konkrete Aufgabe<br />
dürfen die Lehrenden nicht übernehmen oder den <strong>Lernen</strong>den abnehmen. Haben<br />
Lehrer/innen Bedenken gegen die geplanten Problemlösungen, so sollten sie dies<br />
auch äußern, aber die Entscheidung darüber der Klassenmehrheit überlassen -<br />
unabhängig davon, ob sie erfolgversprechend oder fragwürdig sind. Scheitern die<br />
<strong>Lernen</strong>den, so hilft dieser Misserfolg ihnen, Erfahrungen zu sammeln <strong>und</strong> ihre<br />
heuristischen Fähigkeiten, Probleme zu lösen, mehr zu steigern <strong>als</strong> ein<br />
Anfangserfolg. Heuristische Verfahren beruhen auf einem Aha-Erlebnis - sei es<br />
positiv, sei es negativ.<br />
Idealtypische Fragestellungen:<br />
Reichen die in der D-Dok. gef<strong>und</strong>enen Quellen <strong>und</strong> Informationen aus?<br />
Sind es zu wenige?<br />
Zu viele?<br />
Aber wenig aussagekräftige?<br />
Engen sie die Entscheidungsfreiheit der <strong>Lernen</strong>den ein?<br />
Oder präjudizieren sie sie?<br />
Sind sie multiperspektivisch?<br />
Um was für Quellengattungen handelt es sich vornehmlich?<br />
Müssen neue, nicht in der Datenbank gespeicherte Quellen beschafft werden?<br />
Sind die bisherigen Themen <strong>und</strong> Fragestellungen zu ändern?<br />
Zu präzisieren?<br />
123 Johann Gustav Droysen: Historik. Vorlesungen über Enzyklopädie <strong>und</strong> Methodologie der<br />
Geschichte. Herausgegeben von Rudolf Hübner. 4. Auflage. Darmstadt 1960. Seite 85. Vgl. dazu<br />
auch Seiten 332ff.<br />
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