Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...
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Urteile, Beschlüsse, Programme, Protokolle, Schriftwechsel/Briefe, Aufsätze <strong>und</strong><br />
Artikel, Mitteilungen, Kommuniqués, Erklärungen, Berichte, Statistiken u.a.<br />
Die aufgenommenen eingemischten Bild- (FOT) - <strong>und</strong> Ton- (TON) Dokumente haben<br />
einen ergänzenden <strong>und</strong> veranschaulichenden Charakter. Sie müssen - den<br />
Gr<strong>und</strong>sätzen der Dokumentation folgend - datierbar, folglich Original-Foto- <strong>und</strong><br />
Original-Ton-Dokumente sein. Sie ungekürzt, <strong>als</strong>o authentisch wiederzugeben, ist bei<br />
den Ton-Dokumenten in der Regel daran gescheitert, dass die im<br />
Dokumentennachweis belegten Ursprungsquellen Reden nur auszugsweise<br />
wiedergeben. Sofern eine digitalisierte Volltextversion in der D-Dok. vorliegt, kann<br />
das dazu gehörende Rede-Ton-Dokument daraufhin überprüft werden, welche<br />
Stellen weggelassen <strong>und</strong> ob die Stimmung <strong>und</strong> die Höhepunkte der Rede<br />
eingefangen worden sind.<br />
In Vorbereitung befinden sich probeweise vollständig digitalisierte B<strong>und</strong>estagsreden,<br />
die sowohl <strong>als</strong> Text- wie auch <strong>als</strong> MP3-Ton-Dokumente ungekürzt wiedergegeben<br />
werden sollen. Zu prüfen bleibt dann, ob der damit verb<strong>und</strong>ene hohe Speicherbedarf<br />
vertretbar ist <strong>und</strong> ob lange <strong>und</strong> zum Teil auch langatmige Reden didaktisch sinnvoll<br />
genutzt werden können.<br />
Wie bereits begründet, sind historisch-politische Quellen nicht neutral <strong>und</strong><br />
unparteiisch, auch manchmal unglaubwürdig, aber zum Zeitpunkt ihres Entstehens<br />
authentisch <strong>und</strong> "objektiv". Ihre Auswahl dagegen ist unbestritten subjektiv. Sind sie<br />
exakt datiert <strong>und</strong> authentisch wiedergegeben, so sind sie eine Konstante in der<br />
Erscheinungen Flucht. Wird z.B. ein Gesetz mit genauem Datum ungekürzt <strong>und</strong><br />
wortgetreu amtlich veröffentlicht, dann gilt es so lange <strong>als</strong> festgeschrieben <strong>und</strong><br />
textlich unverändert fort, bis es aufgehoben oder novelliert wird. So gesehen haben<br />
Quellen einen Ewigkeitswert - es sei denn, sie gehen verloren <strong>und</strong> sind damit nicht<br />
existent. Nur durch Quellen wird uns in der Gegenwart vermittelt <strong>und</strong> bewusst, was in<br />
der Vergangenheit war.<br />
Nicht alles, was aus der Vergangenheit überliefert ist, hat bleibenden Wert. Vieles<br />
gehört zum Treibsand der Geschichte. Quellen zu sammeln, zu sichten <strong>und</strong><br />
auszuwählen, hat unbestreitbar subjektiven Charakter. Warum <strong>und</strong> was schließlich<br />
aussortiert wird, hängt von den Fragestellungen, Präferenzen <strong>und</strong> oft auch<br />
unbewussten Einstellungen dessen ab, der ausgewählt <strong>und</strong> damit bewertet hat. Als<br />
Faustregel gilt: Je breiter <strong>und</strong> umfangreicher die Quellenauswahl ist, um so geringer<br />
wird ihr subjektiver Spielraum. Im Idealfall werden alle vorhandenen Quellen<br />
vollständig erfasst; dann liegt keine subjektive Auswahl vor, sondern eine objektiv<br />
komplette Sammlung. Dies ist jedoch selbst auf sehr begrenzten Politikfeldern<br />
objektiv unmöglich, schon gar nicht im Informationszeitalter mit seinen<br />
Massenmedien.<br />
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