Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...

Zur Einführung
Mitte Juli 2004 ist im Verlag J. H. W. Dietz Nachf. in Bonn die von mir
herausgegebene "D-DOK. Deutschland-Dokumentation 1945 - 2004. Politik, Recht,
Wirtschaft und Soziales" (fortan D-Dok.) als digitale Quellenbibliothek (DVD mit
Booklet) erschienen. Dieses Begleitbuch ist Bestandteil des vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts und bereits im Booklet
(Seite 6) der DVD (ISBN 3-8012-0342-5; Ladenpreis Euro 49,80) angekündigt.
Weit über die Möglichkeiten, die der Umfang des Booklets ( 32 Seiten) geboten hat,
will und soll dieses Begleitbuch
– die D-Dok. und die Quellenarbeit in das Informationszeitalter und die in ihm
entstehende Wissensgesellschaft einordnen;
– die gegenwärtige Krise und den Umbruch von Bildung und politischer Bildung in
Deutschland offen legen;
– die Editionsgrundsätze der Dokumentenauswahl, ihrer Datenerfassung,
Formatierung und Spiegelfunktion darlegen und dokumentieren;
– über das Leitmotiv des lebenslangen und die Ziele des neuen Lernens mit und
an Quellen (Quellenarbeit) informieren und sie begründen;
– Hürden, Voraussetzungen und didaktische Modelle des neuen Lernens als
weitgehend selbstbestimmte computergestützte Quellenarbeit vorstellen und
Möglichkeiten, sie an Schulen zu evaluieren;
– das Konzept der "Neuen Politischen Bildung" (NPL) idealtypisch
charakterisieren und sie von der bisherigen politischen Bildung (PB) abgrenzen;
– Zielgruppen aufführen, an die sich die D-Dok. wendet: in der schulischen und
außerschulischen politischen Bildung (Praxis I), aber auch in Forschung, Lehre,
Politik, Medien, Behörden, Archiven, Bibliotheken u.a. (Praxis II);
– in den Anmerkungen ergänzende Informationen liefern, Fundstellen belegen
und weiterführende wissenschaftliche Literatur nennen.
Geschichte und Politik der Staaten hängen hauptsächlich von ihrem geistigen
Potenzial, ihren materiellen Ressourcen, ihrer geografischen Lage, ihrer Infrastruktur
und vom Kulturkreis ab, dem sie angehören. Die individuelle Lebensgeschichte der
Menschen wird von genetisch-vorgeburtlichen Dispositionen und dem damit
zusammenhängenden familiären "Erbe" bestimmt, aber wesentlich auch von den
durch Sozialisation verinnerlichten Objektbeziehungen geprägt - den gespeicherten
intrapsychischen Selbst- und den interpsychischen Objekt-Repräsentanzen.
In der I. Stufe beginnt das hier vertretene Konzept des lebenslangen Lernens mit der
vornehmlich rational-fachwissenschaftlich orientierten Quellenarbeit: nach
selbstbestimmten ausgewählten Fragestellungen mit staatlichen und
gesellschaftlichen Quellen, in denen sich die Vergangenheit in der Gegenwart