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Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...

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Stichwortartig zusammengefasst, ergeben sich folgende Haupteinwände gegen<br />

<strong>Quellenarbeit</strong>:<br />

-1. Editorische Mängel: "quellenk<strong>und</strong>liche Nachlässigkeit"; Quellenauszüge sind zu<br />

kurz ("Schmidsche Schnitzel-Rezept") <strong>und</strong> "geistige Hochstapelei"; unzuverlässige<br />

Editionen ohne Quellenauthentizität (Bölling); Textverkürzungen <strong>als</strong> Eingriffe <strong>und</strong><br />

Verstümmelungen<br />

von Quellen (Rohlfes u.a.).<br />

-2. Erhöhter Zeitaufwand: Zeiteinheiten einer Schul- oder Doppelst<strong>und</strong>e sind für<br />

<strong>Quellenarbeit</strong> zu kurz.<br />

-3. "Unpädagogische Authentizitätsfixierung" <strong>und</strong> "Authentizitätsorientierung" sind ein<br />

"Authentizitäts-tique" (gemeint Tic). "Objektivität hat ihr Sein nicht auf der Seite der<br />

Dinge. Ihr Seinsort ist vielmehr auf der Subjekt-Seite. Objektivität hat ihr Sein <strong>als</strong><br />

Objektivitätsstreben der Lehrer" (Schoebe, Seite 308). Irrtümlich wäre anzunehmen,<br />

die Quelle sei der historischen Darstellung bezüglich ihrer Authentizität <strong>und</strong> ihres<br />

'Wahrheitsgehaltes' im Allgemeinen überlegen; eher dürfte das Gegenteil zutreffen<br />

(Rohlfes, Seite 337).<br />

-4. "Methodische Einförmigkeit" der <strong>Quellenarbeit</strong>; sie ist oft ohne "emotionalassoziativen<br />

Bezug".<br />

-5. <strong>Quellenarbeit</strong> überfordert Schüler. Sie wissen nichts oder zu wenig, sind unsicher.<br />

Deshalb haben sie "Angst", "Minderwertigkeitsgefühle" <strong>und</strong><br />

"Gefolgsschaftsbedürfnis"; "Nachplappern des Quelleninhalts" (Schneider, Seite 81).<br />

-6. Schüler können "zwischen Wesentlichem <strong>und</strong> Unwesentlichem nicht<br />

unterscheiden"; aus Mosaiksteinen <strong>und</strong> Details der Quellen entsteht kein<br />

"zusammenfassendes Mosaikbild geschichtlicher Zustände"; es ergeben sich durch<br />

<strong>Quellenarbeit</strong> keine "dauerhaften Kenntnisse" (Schoebe, Seite 300) <strong>und</strong> keine<br />

"endgültigen Erkenntnis-Ergebnisse" (Schoebe, Seite 302).<br />

Jörn Rüsen <strong>und</strong> Hans-Jürgen Pandel. In: GWU 46, 1995. Seiten 306 - 321; Hans-Jürgen Pandel <strong>und</strong><br />

Jörn Rüsen: Bewegung in der Geschichtsdidaktik? Zum Versuch von Rainer Walz, durch Polemik eine<br />

Bahn zu brechen. In: GWU 46, 1995. Seiten 322 - 329; Joachim Rohlfes: Arbeit mit Textquellen. In:<br />

GWU 46, 1995. Seiten 583 - 590; Rainer Walz: Eine Fortführung der Debatte mit Jörn Rüsen <strong>und</strong><br />

Hans-Jürgen Pandel. In: GWU 47, 1996. Seiten 89 - 92; Hans-Jürgen Pandel <strong>und</strong> Jörn Rüsen:<br />

Erneute Entgegnung auf Rainer Walz. In: GWU 47, 1996. Seiten 93 - 95; Martin Zurwehme:<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Bearbeitung von Quellen für den Geschichtsunterricht. In: GWU 47,<br />

1996. Seiten 189 - 197. Vgl. dazu auch Geschichtsunterricht heute. Gr<strong>und</strong>lagen, Probleme,<br />

Möglichkeiten. Sammelband GWU-Beiträge der neunziger Jahre. Seelze-Velber 1999 <strong>und</strong> Hans-<br />

Jürgen Pandel: Quelleninterpretation....Seiten 90 - 93.<br />

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